Nach dem Streit um die Zukunft der Platanen in der Karlsruher Innenstadt wurden am Freitagvormittag vier der Bäume gefällt. Laut Stadt wird damit die im Frühjahr beginnende Umgestaltung der Kaiserstraße vorbereitet.
Gegen neun Uhr am Freitagmorgen rückten die Baumpfleger der ersten Platane zwischen dem Marktplatz und der Kreuzstraße auf den Laib. Gut vier Stunden später waren die vier für diesen Tag vorgesehenen Platanen gefällt. Bei den Arbeiten lief nach Aussage der Baumexperten alles nach Plan.
Gemeinderat beschloss im Dezember das Aus
Der Gemeinderat hatte im Dezember beschlossen, dass die rund 50 Platanen weichen und durch klimaresistente Zürgelbäume ersetzt werden sollen. Zuvor hatte es mehrfach Proteste von Umweltschützern gegeben. Unter anderem hielt das Klimabündnis Karlsruhe eine Mahnwache für den Erhalt der Platanen in der Kaiserstraße ab, argumentierte, die neuen Bäume bräuchten viel zu lange, um die Alten zu ersetzen.
Die Stadt Karlsruhe begründet das Fällen der Platanen unter anderem mit der dringend notwendigen Neugestaltung der Einkaufsstraße in der Innenstadt. Außerdem würden die Wurzeln der Bäume beim Verlegen von notwendigen Kabeln Probleme machen und zudem die Oberfläche des Straßenbelags zerstören. Das führe zu Problemen vor allem bei Starkregen.
Unterschiedliche Aussagen von Experten
Ein Gutachten, das im November vom Klimabündnis Karlsruhe in Auftrag gegeben wurde, widersprach den Aussagen, mit denen die Stadt das Fällen der Bäume begründete. Von beiden Seiten wurden Experten zum Thema angehört, die zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen kamen. Gegner und Befürworter vertreten seitdem sehr gegensätzliche Positionen.