"Renaissance 3.0" lautet der Titel der letzten Ausstellung von Peter Weibel im Karlsruher Zentrums für Kunst und Medien (ZKM). Weil er am 1. März überraschend gestorben war, erlebt er sie nicht mehr.
Am Freitagabend ist "Renaissance 3.0.", die letzte Ausstellung vom langjährigen Leiter des ZKM Peter Weibel, eröffnet worden. Er selbst konnte an diesem Abend nicht dabei sein. Weibel war am 1. März überraschend im Alter von 78 Jahren verstorben.
"Auch für das gesamte ZKM-Team ist die Ausstellungseröffnung emotional nicht einfach, weil wir wissen, wie sehr sich Peter Weibel gefreut hätte", schilderte Helga Huskamp, Geschäftsführende Vorständin des ZKM die Stimmungslage in der Mitarbeiterschaft am Tag der Eröffnung. Über ein Jahr lang hatte der langjährige künstlerisch-wissenschaftliche Leiter des ZKM an seinem Ausstellungsprojekt "Renaissance 3.0" gearbeitet.
Die neue Ausstellung beleuchtet ein Kernthema von Peter Weibel: Die Allianz von Kunst, Technik und Wissenschaft. Sie spannt den Bogen von der arabischen über die italienischen Renaissance im 16. Jahrhundert, als Michelangelo die Kunst vom reinen Handwerk zur geistigen Angelegenheit erhob, bis zum 21. Jahrhundert. 35 Stationen internationaler Medienkunst dokumentieren die Einflüsse der Technik und der Wissenschaft auf die Kunst - bis ins digitale Zeitalter, der sogenannten dritten Renaissance.
Besucher können "zur Spinne werden"
Auch die Besucher können aktiv werden: Zum Beispiel in einem begehbaren Raum selbst "zur Spinne werden" und gleichzeitig mit überdimensionalen Spinnenfäden Klänge erzeugen. Ein anderer Raum veranschaulicht wie in einem biochemischen Labor die Stoffwechsel-Vorgänge durch Bakterien. In einem wissenschaftlichen Labor in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut werden menschliche Gehirnströme in Bildern sichtbar gemacht.
Für Besucher ist die Schau ab Samstag, 25.3. geöffnet – sie können die Ausstellung im ZKM am ersten Wochenende kostenlos besuchen.