Reform des Bundeswaldgesetzes

Wem gehört der Wald? Mountainbiker in Karlsruhe fürchten um ihr Revier

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Autor/in
Felix Wnuck
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Rebekka Plies
Ein Bild von Rebekka Plies

Das Bundeswaldgesetz soll erneuert werden. Der geleakte Entwurf sorgt für Empörung in der Mountainbike-Szene. Auch in Karlsruhe wächst die Sorge, aus dem Wald vertrieben zu werden.

Waldbaden, Spazieren, Mountainbiken - der Wald ist Anlaufstelle vieler unterschiedlicher Interessengruppen. Immer wieder kommt es zu Konflikten. Um den vom Klimawandel gestressten Wald zu unterstützen, plant die Bundesregierung die Novellierung des 50 Jahre alten Bundeswaldgesetzes. Ein veröffentlichter Entwurf sorgt für Ärger auch in der Mountainbike-Szene Karlsruhe. Die Biker machen sich Sorgen um ihren Erlebnisraum.

Gesetzesnovellierung soll regeln, wer Wald betreten darf

Die geplante Erneuerung des Bundeswaldgesetzes soll unter anderem regeln, wer den Wald betreten darf. Biker des MTB-Club Karlsruhe e.V. fürchten, dass dadurch insbesondere die Rechte von Mountainbikern eingeschränkt werden könnten. Dem Entwurf nach könnten die Bundesländer dann in Zukunft entscheiden, welche Wege sie für geeignet halten und wo in Zukunft Mountainbiker fahren dürfen - und wo eben nicht.

Lukas Hörner ist 15 Jahre alt und zwei- bis dreimal pro Woche mit dem Mountainbike unterwegs - neue Sprünge lernen, die Kontrolle über das Bike behalten und dabei draußen in der Natur sein. Unter anderem deswegen liebt er diesen Sport.

Die Regeln für uns werden immer strenger. Es wird immer schwerer, legale Trails anzulegen. Andere Hobbys haben es da einfacher. Wir fürchten, dass für uns Trainingsmöglichkeiten wegfallen.

Die Biker befürchten, dass durch die Novellierung des Bundeswaldgesetzes nur noch sehr ausgewählte Wege im Wald für Radfahrer befahrbar wären.

MTB-Club Karlsruhe: Mountainbiken und Naturschutz sind miteinander vereinbar

Ursula Steiger ist 69 Jahre alt und hat erst mit 54 das Mountainbiken für sich entdeckt. Gerne Fahrrad gefahren ist sie schon immer, aber irgendwann hat sie die Lust am Nervenkitzel gepackt. Sie ist auch die Naturschutzbeauftragte des Vereins und bemüht sich darum, dass die Natur nicht unter ihrem Hobby leidet. Sie hofft, dass man sich bei der Bundesregierung mit Änderungswünschen noch Gehör verschaffen kann.

Es ist ja erst ein Entwurf und ich hoffe, dass wir da noch einwirken können. Es wäre wichtig, wenn die legalen Trails erhalten blieben. Wir bemühen uns ja stetig auch um Ausgleichsflächen.

Ursula Steiger appelliert an alle Waldnutzer, sich zu respektieren und aufeinander Acht zu geben. Alle wollten schließlich in den Wald, dort Spaß haben und sich erholen.

Damit Fußgänger sie frühzeitig hören können, montieren manche Mountainbiker Klingeln am Lenker
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Nationalpark Schwarzwald hat Erfahrungen mit Lenkung von Waldbesuchern

Der Nationalpark Schwarzwald als ein großes Schutzgebiet und die Verwaltung kennt die Problematik und die unterschiedlichen Bedürfnisse einzelner Interessengruppen seit Jahren. Der Wald sei durch den Klimawandel enorm gestresst. Deswegen sei es grundsätzlich gut, wenn Versuche unternommen werden, daran etwas zu ändern, so der Chef-Ranger Charly Ebel.

Bei uns hat die Natur den Vorrang. Wir haben gemerkt, dass es nur im Dialog möglich ist, Regeln durchzusetzen und gemeinsam Kompromisse zu finden.

Charly Ebel ist selbst leidenschaftlicher Mountainbiker und weiß, dass nur miteinander Lösungen gefunden werden können
Charly Ebel ist selbst leidenschaftlicher Mountainbiker und weiß, dass nur miteinander Lösungen gefunden werden können

Mountainbiken sei definitiv nichts Schlechtes, er sitze selbst sehr gerne auf dem Rad. Durch geschickte Lenkung könnten Konflikte vermieden werden. Platz sei für alle da. Man müsse Unwissende aufklären und gemeinsam zeigen, dass Naturschutz und Mountainbiken kein Widerspruch sei.

Hinweisschilder im Wald können helfen Konflikte im Wald zu vermeiden
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