Für eine nachhaltigere Baubranche

Beton recyceln: Forschungsprojekt aus Karlsruhe gewinnt Innovationspreis NEO2024

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Autor/in
Louisa Guy
Louisa Guy

Jährlich vergibt die TechnologieRegion Karlsruhe den Innovationspreis NEO. Das Projekt Rement aus Karlsruhe recycelt Beton und hat damit den Wettbewerbs- und Publikumspreis gewonnen.

Felix Baur steht im Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Labor vor dem Prototyp seiner Anlage: dem Apparat, der das Recyceln von Beton übernimmt. Ein bisschen stolz ist er schon, dass seine Idee so konkret geworden ist. Was in der Coronazeit als theoretischer Einfall begann, ist ein ausgewachsenes Forschungsprojekt geworden und soll nun ein Start-up werden.

NEO2024: Der Prototyp des Projekts Rement in Karlsruhe
NEO2024: Der Prototyp des Projekts Rement in Karlsruhe

Man braucht einen langen Atem. Nach der Idee war eigentlich schon relativ klar, dass ich das jetzt ernsthaft machen möchte. Und dann ging es einfach los. Es war ein Auf und Ab und manchmal hat man dann einen Riesenerfolg.

Der NEO2024 ist nicht der erste Preis, den das Team um Felix Baur gewonnen hat. Der bisher größte Erfolg war, dass sie den Neuland Gründerpitch gewonnen haben. Es ist ein Start-up-Wettbewerb für studentische Gruppen des KIT.

NEO2024: Felix Baur vom Projekt Rement in Karlsruhe
NEO2024: Felix Baur vom Projekt Rement in Karlsruhe

NEO2024: Beton wird recycelt

Nach Wasser ist Beton die zweitbeliebteste Ressource der Welt. 30 Prozent des EU-Abfalls ist Beton, so Felix Baur. Das Problem: Nach einem Abriss passiert mit dem Beton nichts mehr. Das Projekt Rement will das ändern und den Schutt wieder upcyceln und in seine Ausgangsstoffe zurückversetzen; damit wieder ein wertvolles Produkt daraus entsteht.

Dieser Upcycling-Prozess ist CO2-negativ, also nachhaltig. Im ersten Schritt des Prozesses wird Beton mit Kohlensäure gemischt. "Und diese zersetzt den Beton, wodurch wir die Bestandteile voneinander trennen können", so Baur. Dabei entstehen drei wertvolle Produkte: Sand, Feinsand und Calciumcarbonat.

Projekt aus Karlsruhe will Baubranche nachhaltiger machen

Frank Dehn ist Mentor des Teams um Felix Baur. Für ihn ist das Thema Nachhaltigkeit besonders wichtig. "Das ist ein ganz wichtiger Ansatz an der Stelle", so Dehn. Die Baubranche müsse nachhaltiger gemacht werden. "Wir wollen das nicht für die Schublade machen, sondern wollen damit letztendlich den Weg ebnen für diese Innovation, die auch in der Praxis angewendet wird", so Frank Dehn.

Felix Baur gibt sich mit dem Prototyp der Beton-Filteranlage nicht zufrieden. 2025 soll es eine Anlage in Containergröße geben, die etwa zehn Kilogramm pro Stunde verarbeiten soll. "Wir möchten in die Richtung gehen, dass unser Verfahren großflächig eingesetzt wird", sagt Ideengeber Baur.

Baur spricht von 20.000 Tonnen Beton pro Jahr, die recycelt werden sollen. Aus dem Forschungsprojekt muss nun aber erst eine Firma werden. Im Team sind sie zu sechst. Als Start-up will Baur dann die Filteranlagen entwickeln und vermarkten, zum Beispiel für Recyclingunternehmen.

Prof. Frank Dehn ist Mentor des Projekts Rement in Karlsruhe
Prof. Frank Dehn ist Mentor des Projekts Rement in Karlsruhe

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