Karlsruhe, Rastatt und Enzkreis wollen Funklöcher stopfen

Kein Empfang? So wollen Landkreise den Mobilfunkausbau vorantreiben

Stand
Autor/in
Mirka Tiede
SWR-Reporterin steht in einem Großraumbüro

Das Handy ist ein ständiger Begleiter, trotzdem gibt es in der Region im Mobilfunknetz noch Verbesserungsbedarf. Beim Ausbau hat sich aber schon einiges getan.

Tief in den Ausbauarbeiten steckt unter anderem schon der Landkreis Karlsruhe. Das Landratsamt hat vergangenes Jahr in Zusammenarbeit mit der Breitbandkabel Landkreis GmbH eine großflächige Messung durchgeführt. Das hat Ragnar Watteroth vom Landratsamt Karlsruhe auf Anfrage des SWR mitgeteilt. Dabei sind unter anderem weiße Flecken mit einer schlechten mobilen Internetverbindung im südlichen Teil des Landkreises Karlsruhe aufgefallen. Betroffen seien da nicht nur Feldwege, sondern auch Siedlungsgebiete und Land- sowie Kreisstraßen.

SWR-Reporterin Mirka Tiede über den Mobilfunkausbau in der Region:

Lücken im Mobilfunknetz im Landkreis Karlsruhe

Die Gründe für das schlechte Netz sind die großen Höhenunterschiede und Hangneigungen. Das erschwere laut Watteroth die Ausbreitungsbedingungen und den Empfang. Im Osten und Nordosten des Landkreises Karlsruhe sind ein Großteil der weißen Flecken östlich von der B 3 sowie zwischen Reilingen und Karlsdorf im Lußhardtwald und zwischen Hochstetten und Stutensee-Spöck zu finden.

Auch im Landkreis Rastatt weiße Flecken

Im Landkreis Rastatt haben die Gebiete in den höheren Lagen mit Funklöchern zu kämpfen. Nach Angaben eines Sprechers des Landratsamtes sind zum Beispiel im Kreis Rastatt die Höhengebiete in Gaggenau und Haueneberstein und Bereiche rund um Gernsbach betroffen. Welche Gebiete sonst noch keinen guten Handyempfang haben, zeigt auch das Mobilfunk-Monitoring des Bundes.

Enzkreis will eigene Messungen durchführen

Parallel zu den regionalen Bestrebungen hat aber auch Baden-Württemberg vergangenen Sommer eine eigene Initiative gestartet, um die Netzversorgung landesweit flächendeckend auszubauen. Mit einem Mobilfunk-Standorterfassungstool können Verbraucher dem für Digitalisierung zuständigen Innenministerium weiße Flecken melden.

Im Enzkreis will das Landratsamt dennoch eigene Messungen durchführen. "Wir wissen, Stand heute, noch nicht sicher, welches Verfahren die Anbieter anerkennen", erklärt Jochen Enke, Wirtschaftsbeauftragter im Enzkreis. "Am Ende würden wir beide Verfahren anwenden und können dann auch sehr zweifelsfrei mit den Anbietern diskutieren, wo wir dann noch Masten brauchen, wo wir denn noch Lücken schließen müssen."

Wirtschaftsbeauftragter erwartet deutliche Verbesserung

Wie lange der Ausbau des Mobilfunknetzes letztendlich dauern wird, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Zum Beispiel, ob die Standorte kommunale Flächen sind, es einen Stromanschluss oder eine Breitbandversorgung gibt. Enke ist aber zuversichtlich, dass es im Folgejahr nach Abschluss der Messungen eine deutliche Verbesserung im Mobilfunkangebot geben wird.

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