Seit dem 1. Mai gilt das Deutschlandticket. Interessant in der Stadt mit gutem ÖPNV-Netz, aber gilt das auch auf dem Land, wo nur Busse fahren?
Am ersten Werktag nach Einführung des Deutschlandtickets hat SWR-Reporter Markus Bender den Test gemacht. Er ist mit dem Bus von Schömberg im Landkreis Calw nach Pforzheim gefahren und hat dabei Fahrgäste mit und ohne 49-Euro-Ticket getroffen.
Vom 1.000 Einwohnerdorf in die Großstadt
Los geht es in Schömberg-Bieselsberg mit der Linie 743. Auf dem Weg nach Pforzheim werden zahlreiche Haltestellen durch den Schnellbus angefahren. Paul Schwämmle aus Bieselsberg ist auf dem Weg in die Berufsschule.
Paul Schwämmle ist froh, dass von Bieselsberg aus jede Stunde ein Bus fährt, andere Ortschaften werden übersprungen. Er findet, dass wenn der Bus regelmäßiger fahren würde, sicherlich mehr Menschen auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen würden.
Noch hat der Schüler kein 49-Euro-Ticket, aber das soll bald folgen, weil es für ihn günstiger und flexibler einsetzbar ist. Seine Mutter lebt in Berlin, erzählt er. Da lohne sich das Ticket für einen Besuch schon, auch wenn die Fahrt dann natürlich länger dauert.
Kurvenreich schlängelt sich der Bus von Ort zu Ort. Immer mehr Fahrgäste steigen ein. Wolfram Vögele steuert den Bus, sammelt immer wieder Fahrgäste ein. Im günstigsten Tarif des Verkehrsverbunds Pforzheim-Enzkreis zahlen sie fast genauso viel wie das 49-Euro-Ticket. Das scheint gut angenommen zu werden.
Direkt hinter dem Fahrersitz sitzt Sandra Hartl. Sie wohnt in Pforzheim und arbeitet in Schömberg. In der Vergangenheit ist sie mit dem Auto gefahren, das bleibt aber jetzt stehen. Sie will dem Bus eine Chance geben. Der Bus fährt stündlich, das passt für sie.
Gut eine dreiviertel Stunde braucht der Bus pro Strecke. Auf dem Rückweg steigt Ulrich Haug ein. Er pendelt von Maulbronn über Pforzheim nach Schömberg. Das 49-Euro-Ticket nutzt er, fährt aber ab und zu auch mit dem Auto und sagt wie viele andere im Bus auch: "Die Taktung muss aus dem Land besser werden."
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