In Karlsruhe wurden die Michelin-Sterne an deutsche Top-Restaurants vergeben. Mit 76 Sterne-Restaurants bleibt Baden-Württemberg bundesweit an der Spitze.
Der Restaurantführer Guide Michelin hat 334 Restaurants in Deutschland mit den begehrten Michelin-Sternen ausgezeichnet. Bei der Verleihung in Karlsruhe wurden dabei 76 Restaurants in Baden-Württemberg prämiert. Damit steht das Land bundesweit an der Spitze.
Baiersbronn: "Highlight der internationalen Gastronomie"
Mit der "Schwarzwaldstube" und dem "Restaurant Bareiss" in Baiersbronn (Kreis Freudenstadt) verteidigten die beiden bekanntesten Gourmet-Tempel im Land jeweils ihre drei Sterne. Zwei Lokale auf Weltklasse-Niveau in so einem kleinen Ort sei schon mehr als beachtlich, sagte Ralf Flinkenflügel, der Direktor des "Guide Michelin" für Deutschland und die Schweiz. Hinzu kommen zwei weitere Ein-Sterne-Restaurants in Baiersbronn: das "Schlossberg" und das "1789".
Viele neue Sterne-Restaurants in Freiburg
In die Reihe der Zwei-Sterne-Häuser schafften es zum ersten Mal das Restaurant "sein" aus Karlsruhe sowie die "Mühle" aus Schluchsee (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald).
Dazu kommen neue Restaurants mit einem Stern in Ulm, Stuttgart, Weingarten (Kreis Ravensburg) und Schwendi (Kreis Biberach). Beachtlich ist der Zuwachs an Sternen-Restaurants in Freiburg: Hier gibt es mit dem "Colombi Restaurant", der "Eichhalde" und der "Wolfshöhle" gleich drei neue Ein-Sterne-Restaurants.
Insgesamt gibt es in Baden-Württemberg jetzt 64 Ein-Sterne-Lokale, zehn Zwei-Sterne-Lokale und zwei Top-Restaurants der höchsten Drei-Sterne-Kategorie. Gestrichen wurden von der Sterne-Liste Lokale in Fellbach (Rems-Murr-Kreis), Herrenberg (Kreis Böblingen) und Mannheim - diese Restaurants mussten schließen.
Sterne-Lokale wegen süddeutscher Lebensart
Der internationale Direktor des Guide Michelin, Gwendal Poullennec, sprach bei der Verleihung in Karlsruhe von einer "bemerkenswerten Beständigkeit in der Qualität der deutschen Gastronomie". Diese habe so mancher Krise getrotzt. Erfreulich ist laut Restaurantführer auch das zunehmende Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit in den Restaurants.
Die vielen Spitzenrestaurants in Süddeutschland und speziell in Baden-Württemberg hängen nach Einschätzung von Ralf Flinkenflügel, dem Direktor des Guide Michelin für Deutschland und die Schweiz, mit der dortigen Lebensart zusammen. "Wo guter Wein getrunken wird, wird auch gut gegessen", sagte er noch vor der Veranstaltung in Karlsruhe.
Michelin-Sterne auch in Großstädten
Doch auch in Großstädten wie Hamburg oder Berlin werde fein gespeist. In der Hauptstadt schätzt der Michelin-Cheftester vor allem die Vielfalt und das Ungezwungene. Wobei es allgemein auch in der Spitzengastronomie seit geraumer Zeit nicht mehr so steif zugeht wie früher. Flinkenflügel erklärt sich das damit, dass immer mehr jüngere Leute gerne gut essen gehen.
Bundesweit wurden dieses Mal 334 Sterne des Guide Michelin vergeben - so viel wie nie. In Deutschland gibt es nun zehn Restaurants mit drei Sternen, 50 Restaurants mit zwei Sternen und 274 Restaurants mit einem Stern. Der Guide Michelin erscheint inzwischen in 41 Ländern, neben Europa auch in den USA und Asien. Hinter dem renommierten Restaurantführer steht der gleichnamige französische Reifenhersteller.