Im Jahresbericht 2022 der Karlsruher Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, kurz LUBW, sind zwei Themen ganz groß: Die Trockenheit im vergangenen Jahr und die Artenvielfalt.
Das letzte Jahr war sehr warm und es gab wenig Regen. Laut LUBW war es mit einer Durchschnittstemperatur von 10,6 Grad eines der wärmsten Jahre seit Wetteraufzeichnung und stellte einen Rekord für die meisten Sonnenstunden auf. Was auf den ersten Blick sehr schön klingen mag, ist unter anderem für Gewässer und Tiere aber ein großes Problem. Der Klimawandel wird auch hier im Südwesten spürbar. Und zieht Folgen nach sich.
Die Folgen der Trockenheit
Die Folgen sind sowohl wirtschaftlich, als auch ökologisch. Der Oberrhein hatte 2022 den niedrigsten Wasserstand in einem Sommer seit 40 Jahren. Schiffe konnten zum Teil nicht mehr fahren und die ansässigen Häfen beliefern. Härter trifft es aber die Natur. Teilweise sind Bereiche trockengefallen, andernorts erhöht sich die Wassertemperatur, was für weniger Sauerstoff im Wasser und damit zu schlechteren Lebensbedingungen für Fische sorgt. Zu einem größeren Fischsterben kam es laut LUBW im Jahr 2022 aber nicht.
Die Vielfalt der Arten ist in Gefahr
Direkt davon betroffen ist aber die Vielfalt der Arten. Kälteliebende Tierarten suchen sich andere Gebiete, dafür siedeln sich wärmeliebende Art an. Das sorgt für eine Verschiebung, bei der sehr spezialisierte Arten die Verlierer sind.
Ein Beispiel dafür ist die Gelbbauchunke, eine Froschlurchenart. Sie lebt in schlammigen Gebieten wie Überschwemmungsflächen an Flüssen. Dadurch, dass es immer trockener wird, findet die Gelbbauchunke kaum mehr solche Flächen und gilt als stark gefährdet. Einige Arten sind sogar vom Aussterben bedroht. Dazu zählen etwa der Moorfrosch und die Knoblauchkröte. Für diese Arten erstellt die LUBW Rote Listen.
Photovoltaik in Baden-Württemberg
Ein weiteres Thema, das im Jahresbericht der LUBW behandelt wird, ist die Photovoltaik im Land. Es wird weiterhin geprüft, ob Solarzellen auf Baggerseen installiert werden können. Diese Studie zieht sich aber auch noch in dieses Jahr hinein. Außerdem gibt es seit 2022 einen Energieatlas mit Wirtschaftlichkeitsrechner mit dem jede Person überprüfen kann, ob sich eine Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Hausdach lohnen würde.