Zuvor sprach die SPD von einem möglichen Baustopp wegen hoher Mehrkosten. Nun hat der Kreistag die Vorschläge für den Neubau des Landratsamts Karlsruhe mit großer Mehrheit angenommen.
Der Neubau war erneut Thema der Kreistagssitzung am Donnerstagabend. Am Ende wurden die Vorschläge der Kreistagsverwaltung zum Neubau nach Auskunft der CDU-Fraktion mit großer Mehrheit angenommen. Diese Pläne enthalten eine besonders kostengünstige und nachhaltige Holz-Hybrid-Bauweise (weniger Beton, mehr Holz in der Konstruktion) und auch der zeitliche Rahmen für die Maßnahme wurde festgehalten. Demnach werden Mitte 2023 die Abbrucharbeiten am alten Gebäude des Landratsamts an der Kriegsstraße losgehen. Der Baubeginn des Neubaus folgt dann im April 2024.
Die SPD-Kreistagsfraktion erklärte im Vorfeld, dass die Zinsen für Kredite des Neubaus bei mittlerweile jährlichen acht Millionen Euro liegen: Eine Verdoppelung der Kreditkosten. Ukraine-Krieg und Probleme bei Lieferketten verschärfen die Situation wahrscheinlich weiter.
Baustopp? Verzögerung? CDU hatte SPD-Vorschlag kritisiert
Die Bedenken der SPD-Kreistagsfraktion waren im Vorfeld der Sitzung bei den anderen Fraktionen auf Unverständnis gestoßen. Kritik kam vor allem von der CDU. Sie verwies auf die langwierige Planungsphase des Projekts (Beginn 2017) und die Vorteile.
Laut einer Stellungnahme der CDU ist das neue Landratsamt nicht nur größer, sondern ersetzt ein völlig marodes Gebäude. Außerdem seien die Beschlüsse bezüglich des Neubaus immer einstimmig gewesen.