Bedarf für Batterien ist riesig

Forscher des KIT: Nachhaltige Förderung von Lithium in der Region möglich

Stand
Autor/in
Rebekka Plies
Ein Bild von Rebekka Plies

Im Oberrheingraben kann über mehrere Jahrzehnte zuverlässig Lithium gefördert werden. Das haben Forscher des KIT herausgefunden. Der Rohstoff Lithium ist heiß begehrt.

Der Bedarf an Lithium für neue Batteriesysteme ist weltweit riesig - auch in Europa und Deutschland. Allerdings wird bislang nur rund ein Prozent der weltweiten Fördermenge in Europa gefördert. Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) sind der Frage nachgegangen, wie nachhaltig im Oberrheingraben Lithium gefördert werden kann. Die Ergebnisse stimmen die Wissenschaftler positiv.

Lithium wird über Geothermie am Oberrheingraben gefördert

Die Forscher des KIT gehen davon aus, dass ein einziges Geothermiekraftwerk entlang des Oberrheins bis zu drei Prozent des jährlichen Lithiumbedarfs in Deutschland decken könnte und das über Jahrzehnte hinweg. Deutschlandweit sei das Potential noch viel größer, so die Forscher des KIT. Bis zu zwölf Prozent des deutschlandweiten Lithiumbedarfs könnten gefördert werden.

"Theoretisch könnten bestehende Geothermiekraftwerke im Oberrheingraben und im Norddeutschen Becken zwischen zwei und zwölf Prozent des jährlichen Lithiumbedarfs in Deutschland decken."

Nach den derzeitigen Erkenntnissen der Forscher sei ein Abbau mit geringen Umweltkosten über viele Jahre möglich.

Thermalwasser kann mehrfach gefördert werden

Bislang war unklar, ob sich das für die Lithiumgewinnung geförderte Thermalwasser, das ins Erdreich zurückgepumpt wird, wieder mit Lithium anreichert und erneut gefördert werden kann. Die Ergebnisse der jetzt veröffentlichten Studie zeigten, dass die Lithiumkonzentration zwar abnehme, sich aber bei einem konstanten Wert einpendele. Frisches Thermalwasser mische sich demnach mit bereits genutztem Wasser, sodass sich erneut Lithium anreichern könne.

"Das ist auf das "offene Kluftsystem" zurückzuführen, das kontinuierlich frisches Tiefenwasser aus anderen Richtungen nachliefert."

Das sei vergleichbar mit der Förderung von Kohlenwasserstoff. Für die Forscher des KIT sind die Ergebnisse ein weiteres Argument für einen breiten Ausbau der Geothermie.

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