Wohnen, wo andere parken: Wenn Wohnraum knapp ist, könnte man doch einfach in die Höhe gehen? Die Karlsruher Volkswohnung hat zwölf neue Apartments auf bestehende Garagen gebaut.
Es geht um einen architektonischen Versuch, der vom Land mit 700.000 Euro gefördert wird. Die neuen Wohnungen sehen aus wie kleine, graue Häuschen. Sie wurden im Grunde einfach auf einen alten Garagenblock oben drauf gesattelt.
Wohnungen auf Garage sind modern ausgestattet
Innen ist alles modern ausgestattet: Fußbodenheizung, elektrische Rollläden, Entlüftungsanlage. Stephan Siegert arbeitet bei der Stadtentwicklung. Das Konzept vom Wohnen auf der Garage hat ihm sofort zugesagt. Er ist sehr gespannt, wie sich dieses Wohnen anfühlt.
Die Garagen stehen seit Jahrzehnten in einem gewachsenen Wohngebiet. Das Ganze ist ein architektonischer Versuch zur Nachverdichtung. Und zur Nachhaltigkeit. Denn die Wohnungen lassen sich auch jederzeit wieder auseinander bauen, um sie andernorts nutzen zu können. Außerdem sind alle Baustoffe recycelbar.
Mieten für Gargenwohnungen sind günstig - für Karlsruhe
Ohne Fördergelder würde sich das millionenteure Projekt nicht lohnen. Gebaut hat es die städtische Gesellschaft Volkswohnung. Die Mieten sind verhältnismäßig günstig und richten sich an geringere Einkommen, erklärt Anja Kulik von der Volkswohnung.
Ein weiterer Mieter ist Simon Koch. Er zieht zum Studieren nach Karlsruhe und er hat eine der zwölf kleinen Wohnungen ergattert: ein Ein-Zimmer-Appartment mit etwa 40 Quadratmetern für etwas mehr als 500 Euro Warmmiete. Der Studienanfänger freut sich, denn die Wohnungssuche war schwer.
Haus auf Garage: Nicht für alle etwas
Kellerräume gibt es allerdings nicht und die Garagen bleiben anderweitig vermietet. Für manche Wohnungssuchende war das ein Grund, hier nicht einzuziehen.