Im Raum Karlsruhe sind die ersten Spargel gestochen worden. Damit startet die Saison früher als im vergangenen Jahr. Zudem dürfen die Stangen jetzt länger sein.
Die Spargelsaison startet früh in diesem Jahr. Im Raum Karlsruhe wird bereits der erste Freiland-Spargel gestochen, rund zehn Tage früher als in den vergangenen Jahren. Kommende Woche soll es die ersten heimischen Stangen in Hofläden oder auf Märkten geben. Der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE) mit Sitz in Bruchsal verspricht zum Monatsende den heimischen Spargel auch im Handel, also rechtzeitig zu Ostern.
SWR-Reporter Heiner Kunold war dabei, als bei Waghäusel (Kreis Karlsruhe) Spargel gestochen wurde:
Spargel bei Waghäusel gestochen
Auf dem Spargelhof von Jörg Schreiber bei Waghäusel-Wiesental (Kreis Karlsruhe) zum Beispiel wurde am Dienstag bereits Spargel gestochen. Dass der Spargel schon wächst, ist möglich durch eine dreifache Folie, die von vielen Spargelproduzenten genutzt wird.
Der frühe Saisonstart liege an relativ hohen Bodentemperaturen im Januar. Die hätten schon über acht Grad gelegen, so Schreiber. Ab acht Grad fange der Spargel an zu sprießen.
Beschluss: Der Spargel wird länger
Eine Änderung wird es dieses Jahr auf jeden Fall geben: der Spargel wird länger. Die zulässige Länge ist von 22 auf 24 Zentimeter erhöht worden. Das hat die UNECE, die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa, beschlossen. Nach Einschätzung des Netzwerks der Spargel- und Beerenverbände in Deutschland ist das ein Beitrag zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung. Das Netzwerk, das rund 1.400 Erzeuger bundesweit vertritt, hatte die Veränderung der Lebensmittelnorm angeregt.
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Längere Spargelstangen bedeuten weniger Spargelschnittabfälle, betont Simon Schuhmacher vom VSSE in Bruchsal. In der Direktvermarktung seien die bisherigen Erfahrungen mit längeren Spargelstangen durchweg positiv, erklärt auch Jürgen Schulze, Spargelanbauberater vom Netzwerk der Spargel- und Beerenverbände. Die Änderung der UNECE-Norm sei ein Beitrag zur regionalen nachhaltigen Spargelproduktion, da der Einsatz wichtiger Ressourcen, wie beispielsweise Wasser, Dünge- oder Pflanzenschutzmittel, deutlich reduziert werden könne.
Verband verspricht: Spargelpreise starten moderat
Der erste badische Spargel werde im Preis moderat starten, prognostiziert der VSSE. Die Landwirte hätten aus der Vergangenheit gelernt und wollten die Verbraucher zum Saisonbeginn nicht verschrecken, so Schuhmacher. Die erste Klasse werde unter 20 Euro je Kilo starten. Damit rechnet auch Spargelanbauer Jörg Schreiber aus Waghäusel-Wiesental.
Anbauflächen für Spargel gehen weiter zurück
Der Verband rechnet aber auch in diesem Jahr wieder mit einer Flächenreduktion in der Spargelproduktion. Schuhmacher geht von einem Rückgang von rund vier Prozent aus, was landesweit einen Verlust von rund 90 Hektar Anbauflächen bei Spargel ausmachen würde. Auch die Zahl der Betriebe geht seit etwa drei Jahren zurück. Im vergangenen Jahr haben 20 von knapp 260 Betrieben den Spargelanbau eingestellt.
Kreis Karlsruhe: Erste Spargel von beheiztem Feld
Inoffiziell ist die Spargelernte in Baden Württemberg bereits vor gut einer Woche gestartet. Auf einem mit Abwärme aus Biogas beheiztem Feld bei Waghäusel werden traditionell die ersten Spargel im Land gestochen. Sie liegen preislich deutlich über normalen Spargeln und werden nur in geringen Mengen angeboten.