Die Freibadsaison in Karlsruhe steht vor der Tür. Zwar verzeichnet das Europabad einen Besucherrekord, doch noch immer plagen die Bäder Personalsorgen und damit auch die Frage nach Schließungen.
Die Freibadsaison in Karlsruhe steht vor der Tür. Zwar verzeichnet das Europabad einen Besucherrekord, doch noch immer plagen die Bäder Personalsorgen und damit auch die Frage nach Schließungen. Und auch wenn die Badesaison laut dem Karlsruher Bäderchef Oliver Sternagel im vergangenen Jahr insgesamt Positiv verlaufen ist, ist vor allem der Personalmangel nicht kleiner geworden.
Schwimmbäder in Karlsruhe finden kein Personal
Trotz umfangreicher Werbekampagnen sei es schwierig, Personal zu finden. Dabei seien die Anforderungen an das Badepersonal bereits auf ein Minimum reduziert. "Sie sollten schwimmen und einigermaßen Deutsch sprechen können", so Sternagel. Die Bereitschaft, am Wochenende oder an Feiertagen sowie im Schichtdienst zu arbeiten, sei aber immer weniger vorhanden. Dadurch gebe es auch in diesem Jahr wieder große Personallücken, mit Folgen für den Schwimmbadbetrieb.
SWR-Reporter Tobias Zapp war im Europabad in Karlsruhe:
Kürzere Öffnungszeiten auch in diesem Jahr
Bereits im vergangenen Jahr mussten die Öffnungszeiten im Rheinstrandbad Rappenwörth reduziert werden. Sollte sich die Personalsituation nicht verbessern, könnte dies auch in diesem Jahr passieren, so Oliver Sternagel. Tageweise Schließungen versuche man so gut wie möglich zu vermeiden. Sobald die Sicherheit in einem Bad aber nicht mehr gewährleistet sei, müsse man schließen. Eigentlich soll die Freibadsaison am 9. Mai beginnen, unklar ist jedoch noch, ob alle Karlsruher Freibäder dann bereits öffnen werden.
Sicher ist nur, dass das Turmbergbad in Durlach öffnen wird. Wann und zu welchen Zeiten das Rheinstrandbad Rappenwörth und das Freibad Rüppurr in die Saison starten, werde sich in den kommenden Wochen klären. Das Sonnenbad in Karlsruhe hat schon seit März geöffnet.
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Kürzere Wartezeiten dank digitaler Tickets für
Zumindest die Warteschlangen an den Kassen sollen in diesem Sommer aber kleiner werden. Bis zum Saisonstart sollen in den drei Freibädern in Karlsruhe neue Kassensysteme Installiert werden. Besucher können dann auch online ein Ticket kaufen und über eine "Fast Lane" am Eingang schneller ins Freibad kommen. Bis zum Herbst sollen dann auch alle Hallenbäder auf das neue Kassensystem umgestellt werden. Ab dann könne der sogenannte BadePass auch in allen Bädern genutzt werden.
Schwimmbäder in Karlsruhe: Weitere Investitionen geplant
Die neuen Kassensysteme bleiben aber nicht die einzigen Investitionen in die Karlsruher Bäder. So soll im kommenden Jahr ein neuer Turm für das Europabad gebaut werden, an dem in den nächsten Zehn Jahren drei neue Rutschen entstehen sollen. Das Rheinstrandbad in Rappenwörth soll zudem CO2-Neutral werden. Dazu will man laut Oliver Sternagel im Herbst mit dem Bau einer Photovoltaikanlage beginnen. Außerdem müsse das Dach und die Fassade des Fächerbads saniert werden.
Dass die Stadt Karlsruhe trotz der angespannten Haushaltslage weiter in die breite Bäderstruktur investiert, ist für Sozialbürgermeister Martin Lenz (SPD) kein Problem. Die Bäder seien ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge. Außerdem sei Karlsruhe ein gutes Beispiel dafür, dass sich soziale Investitionen auch wirtschaftlich rechnen könnten. So habe sich laut Lenz der inflationsbereinigte Zuschussbedarf für die Bäder seit 2009 kaum geändert. Daher wolle man auch weiter in die Zukunft der Bäder investieren.
Europabad in Karlsruhe verzeichnet Besucherrekord
Ein gutes Beispiel für den Erfolg sei das Europabad. Im vergangenen Jahr konnte dort mit über 500.000 Gästen ein Besucherrekord verzeichnet werden. Trotz gestiegener Energiepreise habe das Europabad so 2023 ein leichtes Plus von 156.000 Euro erwirtschaften können.
Schlechter lief es hingegen bei den Freibädern. Vor allem der verregnete August habe laut Sternnagel dafür gesorgt, dass die Besucherzahlen 2023 um fast 90.000 Gäste zurückgegangen sind.
Insgesamt positive Bilanz für 2023
Insgesamt hatten die Karlsruher Bäder im vergangenen Jahr rund 1,44 Millionen Gäste, während es 2022 noch 1,46 Millionen Besucher waren. Der städtische Zuschuss ist von 6,87 Millionen im Jahr 2022 auf insgesamt 6,79 im Jahr 2023 gesunken.
Wirtschaftlich stünden die Bäder in Karlsruhe gut dar, so Bäderchef Oliver Sternagel. Eine Schließung von Bädern aus finanziellen Gründen sei daher aktuell kein Thema. Ob man sich in Zukunft noch alle Freibäder leisten könne, sei vor allem eine Frage des Personals, so Sternagel.
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