Karten legen, Rechnen, Spielüberblick behalten: Ein Dealer, auch Croupier genannt, muss für den Job viel mitbringen. Im Casino Baden-Baden zeigten am Mittwoch die Besten in Baden-Württemberg ihr Können.
Unter den 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Baden-Baden, Stuttgart und Konstanz versuchte auch der Croupier Temin Joguncic sein Glück. Er arbeitet seit etwa sechs Jahren im Casino Baden-Baden. Für den Beruf des Croupiers gebe es keine klassische Ausbildung, meistens rutsche man da irgendwie durch Bekannte oder Freunde rein, erklärt er. Viele Kollegen hätten auch als studentische Aushilfe angefangen oder als Nebenjob und sich dann etwas in den Beruf verliebt, so Temin Joguncic.
Spielsucht der Gäste erkennen
Croupiers achten auf ihre Gäste auch beim Thema Spielsucht. "Wenn man geregeltes Glücksspiel anbietet, dann geht es gewissermaßen Hand in Hand", erzählt Temin Joguncic. Laut ihm werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Casinos Baden-Baden regelmäßig geschult, problematisches Spielverhalten und eine Spielsucht zu erkennen. Die Croupiers meldeten auffällige Gäste an extra geschultes Personal, die das Gespräch mit den Betroffenen suchten.
Croupier als Dienstleister
Ein Croupier sei ein Dienstleister, der Gästen ein schönes Gesamterlebnis im Casino bieten möchte, erklärt der Dealer. "Damit sie einen schönen Abend haben und das Haus in guter Erinnerung behalten." Die Gastfreundschaft ist aber nur eine der vielen Fertigkeiten, die die Croupiers am Mittwoch in Baden-Baden unter Beweis stellen mussten.
Bei den Spielen Roulette und Black Jack präsentierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Geschick. Dabei mussten die Dealer immer die Spielübersicht behalten. Damit die Karten besser haften, verwenden manche Croupiers eine Creme, die eigentlich zum Umblättern von Bücherseiten verwendet wird.
Jury ersetzt Gäste bei Dealer Championship in Baden-Baden
Bei dem Wettbewerb ersetzen die 24 Mitglieder der Jury die Gäste, um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besser bewerten zu können. Sie kommen aus unterschiedlichen Bereichen und setzten deswegen unterschiedliche Schwerpunkte.
Jurorin Ute Fuchs setzt ihren Fokus auf die Gastfreundlichkeit und achtet darauf, ob der Croupier freundlich ist oder unerfahrenen Spielerinnen und Spielern die Regeln erklärt. "Manche sind auch sehr zu Scherzen aufgelegt und machen hier und da ein Späßchen. Das kommt bei mir zum Beispiel auch gut an", sagt Ute Fuchs.
Neben der Vorrunde, dem Halbfinale und dem Finale gab es noch verschiedene Neben-Events, bei denen zusätzlich eine Trophäe abgestaubt werden konnte. Zum Beispiel ging es darum, wer die beste Rechnerin oder der beste Rechner ist. Die besten zwei Dealer ziehen jetzt in die Deutsche Meisterschaft ein, die nächstes Frühjahr im Casino Baden-Baden stattfindet. Durchgesetzt hat sich Robin Stepanek aus Stuttgart. Titelverteidiger Temin Joguncic wurde Zweiter.
SWR-Reporterin Mirka Tiede hat Temin Joguncic bei der Dealer Championship getroffen:
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