Das Ökosystem im Rastatter Auwald ist in Gefahr, dem Naturschutzgebiet geht es im Sommer 2022 so richtig schlecht. Dort, wo sonst immer Wasser ist, ist alles trocken.
Wenn ein Wald genügend Wasser hat, dann ist es eigentlich der Auwald entlang des Rheins in Plittersdorf bei Rastatt. Normalerweise kann die Natur dort quasi im Wasser baden. 1.500 Hektar werden dort regelmäßig überflutet - eigentlich.
Doch dieses Jahr ist es viel zu trocken. Man kann sagen: Dem Auwald geht es im Sommer 2022 richtig schlecht.
Im Auwald bei Rastatt sieht es schon aus wie im Herbst
Im Naturschutzgebiet Rastatter Rheinauen gibt es schon jetzt im August überall verfärbte Blätter, Laub liegt auf dem Boden. Viele Rheinarme, die normalerweise überflutet sind, liegen trocken.
Biologin Eva-Maria Riedel vom Landratsamt Rastatt und Forstamtsleiter Thomas Nissen beschleicht ein mulmiges Gefühl, wenn sie sich das Szenario in Plitterdorf anschauen.
Verlierer im Auwald sind Frösche, Kröten und Muscheln
Schon lange sind die Rastatter Förster dabei, den Wald für den Klimawandel umzubauen: weg von den Pappeln, hin zu Eichen. Doch auch die Eichen stehen gar nicht gut da in diesem Hitzesommer 2022.
Verlierer sind auch die Fische und Amphibien. Die Zahl der Erdkröten und Grasfrösche ist stark zurückgegangen, beklagt die Biologin Eva-Maria Riedel. Die Muscheln, die hier noch verstreut auf dem vertrockneten Boden im Auwald liegen, sind alle tot.
Im Auwald braucht es Bäume, die Alleskönner sind
Den Auwald, so wie wir ihn kennen, wird es vermutlich bald nicht mehr geben, mit dramatischen Folgen für alle Lebewesen, die hier ihr Zuhause haben. Im Prinzip bräuchte man jetzt Bäume, die Alleskönner sind, erklärt Förster Nissen.
Schwacher Trost für die Menschen, die hier leben: in diesem Jahr gibt es wegen der großen Hitze kaum Schnaken. Aber auch die gehören eigentlich zum Ökosystem der Rheinauen.
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