Vor gut einem Jahr haben möglicherweise falsch entsorgte Akkus für einen Millionenschaden beim Recyclingbetrieb Alba in Pforzheim gesorgt. Die Firma warnt vor neuen Fällen.
Erst im Juli, dann im August des letzten Jahres sind zwei komplette Lagerhallen auf dem Gelände des Entsorgungsbetriebs Alba in Pforzheim abgebrannt. Vor allem der zweite Brand ist Betriebsleiter Ronald Piaskowski gut in Erinnerung geblieben. Damals ging er zunächst von einem Fehlalarm aus. Er sei komplett unter Schock gestanden, erinnert er sich noch gut an das Feuer.
Falsch entsorgte Akkus als Ursache für den Großbrand
Zunächst gingen Polizei und Alba von Brandstiftung aus - wegen der auffälligen Zufälle. Beide Male aber hätten höchstwahrscheinlich falsch entsorgte Akkus im Papiermüll die Brände ausgelöst. Das sollen Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen. Damals entstand ein Schaden von mehreren Millionen Euro.
Alba in Pforzheim noch immer nur im Teilbetrieb
Was für Ronald Piaskowski aber am wichtigsten ist: Niemand wurde verletzt. Momentan ist auf dem Gelände wenig los, denn nur ein Teil ist in Betrieb. Die Hallen wurden nach den Bränden bis auf das Fundament abgerissen. Im Oktober soll mit dem Neubau begonnen werden. Sobald die neuen Hallen fertig sind, kann auch der Betrieb wieder richtig losgehen.
Darüber freut sich Ronald Piaskowski zum einen, zum anderen schwingt auch ein bisschen Sorge mit. Denn je mehr Betrieb, desto größer ist das Risiko, dass es wieder zu einem Brand kommt. Und jeder Brand ist nicht nur gefährlich für Gebäude, sondern ein Risiko für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Kameras sollen einen neuen Großbrand verhindern
Alba und besonders der Standort Pforzheim hätten aber vorgesorgt. Ronald Piaskowski zeigt spezielle Löschwassertanks, die auf dem gesamten Gelände verteilt sind. Außerdem sollen die Hallen mit modernster Technik ausgestattet werden: Thermokameras, die Hitzeentwicklungen erkennen, oder automatische Löschsysteme, die schnell reagieren können.
Falsch entsorgte Akkus im Müll - ein wachsendes Problem
Dazu kommt eine noch intensivere Eingangskontrolle des angelieferten Mülls. Aber selbst das werde die Gefahr nicht ganz bannen, so Ronald Piaskowski weiter. Am besten wäre es, wenn erst gar kein Akku im Müll landen würde. Dabei könnten aber vor allem die Behörden, die Politik und die Bürgerinnen und Bürger helfen.
Laut Alba werden falsch entsorgte Akkus, die sich selbst entzünden, zunehmend ein Problem für die Entsorger - bisher vor allem finanziell. Ronald Piaskowski sieht eine mögliche Lösung im "Schweizer Modell". Dort gibt es ein Pfandsystem für Akkus, das helfen könne.