Vorläufige Berechnung

Inflationsrate in Baden-Württemberg so niedrig wie lange nicht

Stand

Die Inflationsrate für Baden-Württemberg ist laut dem Statistischen Landesamt im August auf 1,5 Prozent gefallen. Hintergrund sind offenbar gesunkene Energiepreise.

Die Inflationsrate in Baden-Württemberg ist im August auf 1,5 Prozent gefallen und ist damit so niedrig wie seit Langem nicht. Das teilte das Statistische Landesamt am Donnerstag unter Berufung auf vorläufige Daten für den Monat August 2024 mit. Im Juli hatte die allgemeine Teuerungsrate für Baden-Württemberg demnach noch bei 2,1 Prozent gelegen, im August 2023 waren es sogar noch 7,0 Prozent. Die Inflationsrate drückt aus, um wie viel Prozent die Preise jeweils im Vergleich zum selben Monat im Vorjahr gestiegen sind.

So wurde im Juni 2023 in einem Beitrag die Ermittlung der Inflationsrate erklärt:

Preise für Heizöl und Kraftstoffe deutlich zurückgegangen

Hauptursache für den jetzigen Rückgang der Inflationsrate sind mutmaßlich gesunkene Ölpreise. Denn laut dem Statistischem Landesamt gingen die Preise für Heizöl (-9,9 Prozent) und Kraftstoffe (-8,0 Prozent) im Vergleich zum August 2023 merklich zurück.

Eine ähnliche Entwicklung ist auch in anderen Bundesländern zu beobachten. "Benzin, Diesel und Heizöl waren im August günstiger als zuvor", betonten die Ökonomen der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). So fiel der Benzinpreis dem ADAC zufolge in den vergangenen Tagen zeitweise auf den niedrigsten Stand des Jahres.

"Die Inflationsdaten aus den Bundesländern sprechen dafür, dass die deutsche Inflation stärker zurückgegangen ist als bislang erwartet", kommentierte Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank.

Moderater Preisanstieg bei Bekleidung, Schuhen und Gastronomie

Merklich gestiegen sind in Baden-Württemberg jedoch die Preise für Bekleidung und Schuhe (+5,0 Prozent), Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen (+5,5 Prozent) sowie alkoholische Getränke und Tabakwaren (+3,3 Prozent).

Entwarnung in Sachen Inflation geben die meisten Experten allerdings noch nicht. "Ab jetzt geht es aber leider wieder aufwärts", warnt Chefvolkswirt de la Rubia. In den kommenden sechs bis zwölf Monaten dürfte sich die Rate wieder in Richtung drei Prozent bewegen. "Hohe Lohnabschlüsse treiben weiterhin die Dienstleistungspreise", hieß es bei der Helaba. Viele Unternehmen versuchten, gestiegene Personalkosten an ihre Kunden weiterzureichen.

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