Höchstes Preisniveau seit Jahresbeginn

Teurer Sprit: Warum Autofahrer an der Zapfsäule tief in die Tasche greifen müssen

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Andrea Blocksdorf

Die Spritpreise in Baden-Württemberg sind derzeit so hoch wie seit Monaten nicht. Welche Gründe es dafür gibt und was Autofahrer tun können, erklärt ein Experte des ADAC.

Alle Jahre wieder in der Ferienzeit ist Autofahren eine teure Angelegenheit. Laut ADAC ist Benzin deutschlandweit so teuer wie noch nie in diesem Jahr. Bei Diesel hat sich der Preis für einen Liter innerhalb von vier Wochen um 15 Cent verteuert. Damit hat der Kraftstoff das höchste Preisniveau seit Februar 2023 erreicht. Mittlerweile liegt der Dieselpreis damit auch nur noch etwa neun Cent hinter dem teureren Benzin.

Was den Spritpreis nach oben treibt

Julian Häußler vom ADAC Württemberg nennt Gründe dafür: "Das liegt daran, dass jetzt viele Menschen Heizöl für den Winter kaufen, da steigt auch immer der Dieselpreis", sagte Häußler dem SWR. Der wichtigste Preisfaktor sei aber der hohe Rohölpreis. Da die weltweite Nachfrage nach Öl relativ hoch, die Lagerbestände aber niedrig seien, kletterten die Preise nach oben, so Häußler.

Dass es sich bei den hohen Preisen an den Tankstellen nicht um Preistreiberei handelt, bestätigte auch das Bundeskartellamt am Mittwoch. "Die Gründe für die Preissteigerungen bei Diesel sind eher nicht bei den Tankstellen zu suchen", erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt in Bonn. Seit Juli habe man bei Rohöl Preissteigerungen um knapp 14 Prozent verzeichnet, und zwar unter anderem wegen Angebotskürzungen in den Lieferländern.

Auch die Urlaubszeit treibt die Preise an den Zapfsäulen in die Höhe. "Das Auto ist immer noch das beliebteste Verkehrsmittel für die Reise. Und wenn mehr getankt wird, steigt auch hier die Nachfrage - und das bedeutet auch einen höheren Preis an den Tankstellen", fügte Julian Häußler vom ADAC Württemberg hinzu.

Julian Häußler vom ADAC Württemberg im Interview mit dem SWR
Julian Häußler vom ADAC Württemberg erläutert die aktuell hohen Spritpreise

Wie man bei den Spritpreisen sparen kann

Wer so gut es geht sparen möchte, dem gibt der ADAC-Sprecher folgende Tipps:

  • Preise vergleichen: Preise können Online oder per App in Echtzeit verglichen werden. Häußler rät deshalb, unterwegs nach der günstigsten Tankstelle zu suchen und die dann auch gezielt anzufahren. "Denn wenn man immer am günstigsten tankt, dann fördert man so den Wettbewerb und hat zumindest einen geringen Einfluss, dass die Preise vielleicht nach unten gehen."
  • Nicht auf der Autobahn tanken: Dort war der Sprit laut einer ADAC-Untersuchung in diesem Sommer pro Liter 35 bis 40 Cent teurer. Deshalb rät Häußler: Lieber abfahren oder am Autohof tanken und auch hier die Preise vergleichen. "Da kann man viel Geld sparen."
  • Auf die Uhrzeit achten: Abends zwischen 20 und 22 Uhr sind die Preise am niedrigsten, morgens um 7 Uhr am höchsten. "Das kann im Tagesverlauf bis zu neun Cent pro Liter ausmachen", sagte der ADAC-Sprecher.

Günstig Tanken in Österreich

Wer Urlaub in Österreich macht, kann dort laut ADAC von den günstigeren Spritpreisen profitieren. Vor allem bei Benzin ist der Unterschied mit fast 20 Cent pro Liter recht groß. Diesel ist ebenfalls günstiger. Frankreich und Italien liegen bei Benzin etwa auf dem Preisniveau von Deutschland, so der ADAC. Diesel ist dort sogar teurer. In der Schweiz sind sowohl Benzin als auch Diesel teurer als in Deutschland.

Der ADAC rät im Übrigen grundsätzlich davon ab, größere Mengen Benzin oder Diesel auf Vorrat zu kaufen - unter anderem weil es gefährlich werden kann. Außerdem sollten Autofahrerinnen und Autofahrer bedenken, dass nicht viel Benzin in einem Kanister transportiert werden dürfe, in Österreich beispielsweise nur maximal zehn Liter.

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