Landwirte befürchten viele Schädlinge, das feuchte Wetter bietet idealen Nährboden dafür. Aber das Wasser bringt auch Vorteile.
Auf Feldern und Obstplantagen in Heilbronn-Franken registrieren Landwirtinnen und Landwirte die vielen Regentage ganz genau. Das nasse Wetter erhöht das Risiko von Krankheiten und Schädlingen. Stefan Kerner, Vorsitzender des Bauernverbands Heilbronn-Ludwigsburg, sagt, dass man zum Beispiel schon an Flüssen, Wäldern und Überschwemmungsgebieten sehen kann, dass Schnakenplagen begünstigt werden.
Grundwasser wieder höher
Der viele Regen hat jedoch auch Vorteile: Das Grundwasser profitiert davon, erklärt Kerner. Insbesondere Sonderkulturen wie Wein- oder Obstbau müssen dieses Jahr dann nicht zusätzlich beregnet werden. Auch deshalb blickt Kerner insgesamt positiv auf das Jahr 2024.
Trotz Regenwetter: Getreideernte gestartet
Während im Kreis Heilbronn die Wintergerste bereits gedroschen ist, wird im Main-Tauber-Kreis Ende der Woche damit begonnen. Im Juni hat jedoch die Temperatur zur Kornfüllung gefehlt, sagt Stefan Fröber, Kreisgeschäftsführer des Bauernverbands Main-Tauber. Die Ernte wird vermutlich durchschnittlich ausfallen.
Auf sandigen, trockenen Böden sind die ersten Mähdrescher schon unterwegs. Der Erntezeitpunkt ist nicht außergewöhnlich, die zehn Tage Vorsprung im Frühjahr hat der verregnete und kühle Juni wieder ausgeglichen. Insgesamt erwartet Fröber auch zur Ernte wechselhafte Bedingungen. Nach der Wintergerste wird Raps gedroschen.