Frost im April und ergiebige Regenfälle sorgen bei manchen Landwirten für Totalausfälle in der Ernte. Für die kommenden Tage ist keine Entspannung in Sicht.
Der späte Frost im April hat in Heilbronn-Franken unter anderem viele Weinreben und Obstbäume geschädigt. Im Hohenlohekreis rechnen manche Weingärtner mit einem Ausfall von 50 bis 70 Prozent. Und auch das regnerische Wetter der vergangenen Tage hat auf manchen Feldern der Region Spuren hinterlassen. Das bestätigt Stefan Kerner, Vorsitzender des Bauernverbands Heilbronn-Ludwigsburg.
Einer der betroffenen Weingärtner im Hohenlohekreis ist Boris Birkert aus Bretzfeld-Adolzfurt. Bei ihm sei rund die Hälfte der Traubenblüte geschädigt worden. Die Ernte werde somit kleiner ausfallen, die Qualität könne aber trotzdem toll werden. Immerhin sei die Rebe erhalten geblieben und könne im kommenden Jahr wieder einen guten Ertrag liefern. Wirtschaftlich spüre Birkert den Ausfall auch noch nicht. Momentan werde noch der Jahrgang 2023 verkauft, die finanziellen Verluste würden also erst im kommenden Jahr zum betrieblichen Problem.
Unwetter trifft Landwirtschaft vor allem in Gemmingen
Und weiterhin zeigt sich in Sachen Wetter keine Entspannung. Starke Regenfälle bis hin zu Unwettern sind vorhergesagt. Heißt, auch hier könnte es die Landwirtinnen und Landwirte treffen. Mais-, Zuckerrüben-, Sojafelder sind laut Kerner erst bestellt worden, die Pflanzen noch klein und jung. Hier kann der starke Niederschlag richtige Schäden anrichten, ebenso wie auf frisch ausgesäten Feldern. Hier ist das Saatgut in den vergangenen Tagen bei manch einem schon weggeschwemmt worden, sagt Kerner. Das Ausmaß der Schäden ist unklar. Dennoch seien die Bäuerinnen und Bauern generell mit der Witterung zufrieden. Genug Niederschlag und Sonne gebe es. Gebeutelt sind unter anderem die Landwirtinnen und Landwirte in Gemmingen (Kreis Heilbronn): Hier standen am Montag nach dem Hochwasser ganze Felder unter Wasser.
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Schadensausmaß der Frostnächte weiterhin ungenau
Bereits Ende April waren Nachtfröste aufgetreten, nachdem die Weinreben durch milde Temperaturen schon ausgetrieben hatten und die Blüten sehr empfindlich waren. Das könnte eine ganze Reihe von Winzern in Schwierigkeiten bringen und die Preise in die Höhe treiben. Der Weinbauverband Württemberg geht davon aus, dass die Hälfte der gesamten Weinbaufläche von Frost getroffen wurde, allerdings ist das Ausmaß recht unterschiedlich. Die Schäden reichen vom Totalausfall bis hin zu vereinzelten Triebschädigungen. Eine genaue Abschätzung des Schadensausmaßes durch die vier Frostnächte vom 22. bis 26. April ist aber noch immer nicht möglich, sagt Roland Zipf, Weinbauberater im Hohenlohe- und Main-Tauber-Kreis. In teilgeschädigten Rebanlagen ist durch "das wüchsige und sonnige Wetter eine gewisse Regeneration erkennbar", so Zipf.
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