Das finanziell angeschlagene Wertheimer Krankenhaus soll ohne die Rotkreuzschwesternschaft fortgeführt werden. An einer Trägerschaft könnte sich womöglich die Stadt beteiligen.
Die Rotkreuzklinik in Wertheim (Main-Tauber-Kreis) braucht eine neue Struktur und einen neuen Träger. Das Krankenhaus soll künftig ohne die Schwesternschaft München geführt werden. Das sagte der Generalhandlungsbevollmächtigte der Klinik im laufenden Schutzschirmverfahren bei einem Treffen mit niedergelassenen Ärzten.
Weniger Betten, neuer Träger
Ziel sei, den Krankenhausstandort Wertheim zu erhalten. Und die Aussichten scheinen nicht schlecht zu sein, vor allem wegen des fast neuen Gebäudes auf dem Reinhardshof. 2016 wurde das Haus mit rund 170 Betten eröffnet. Laut Mitteilung der Stadt sieht ein mögliches Sanierungskonzept weniger Betten, eine Mischung aus ambulanten, stationären und rehabilitativen Angeboten vor. An Grund- und Regelversorgung soll festgehalten werden. An einer neuen Trägerschaft könnte sich womöglich die Stadt beteiligen.
Krankenhaus braucht Akzeptanz vor Ort
In den nächsten Wochen soll das Sanierungskonzept konkretisiert werden: Bis Februar/März soll geklärt sein, wie es weiter geht. Man braucht die Akzeptanz vor Ort - in der Bevölkerung, unter den Patienten und in der Ärzteschaft, heißt es. Das Verhältnis zwischen der Schwesternschaft München und den Beteiligten vor Ort galt zuletzt als zerrüttet. Sie hatte die Klinik vor 15 Jahren von der Stadt übernommen. Anfang September wurde für die Rotkreuzklinik Wertheim mit rund 400 Beschäftigten ein Schutzschirmverfahren eingeleitet, nachdem sie in finanzielle Schieflage geraten war.