Die schwierige Wirtschaftslage wirkt sich auch auf das Angebot der Ferienjobs in diesem Jahr aus. Auch die Halbjahreszahlen der Würth-Gruppe belegen die konjunkturelle Lage.
Die Sommerferien in Baden-Württemberg stehen bevor und damit auch die Zeit der Ferienjobs. Doch eine solche Stelle zu finden, könnte in diesem Jahr schwieriger sein als in den Jahren zuvor. So haben viele Firmen in diesem Jahr weniger Ferienjobs ausgeschrieben. Der Grund: Die Unternehmen haben in diesem Jahr weniger Aufträge als gedacht, da die Konjunktur in Deutschland schwächelt. Der Umsatz sei eingebrochen, berichtet die Würth-Gruppe aus Künzelsau (Hohenlohekreis) am Mittwoch. Und auch der Sprecher des Ventilatorenherstellers Ziehl-Abegg aus Künzelsau (Hohenlohekreis), Rainer Grill, berichtet ähnliches.
Ziehl-Abegg: weniger Aufträge bedeuten weniger Arbeit
Bei Ziehl-Abegg hat man in diesem Jahr die Ferienjobs von 60 auf 40 reduziert. Normalerweise übernehmen die Ferienjobberinnen und -jobber die Arbeit der Mitarbeitenden, die über den Sommer im Urlaub sind, erklärt Rainer Grill. Doch in diesem Jahr konnte man die Zahl der Aufträge nicht steigern, weshalb es weniger Arbeit gibt - und deshalb auch weniger Ferienjobs angeboten wurden.
Ähnlich sieht die Zahl der Ferienjobs bei ebm-papst aus Mulfingen (ebenfalls Hohenlohekreis) aus - aus ähnlichen Gründen. Letztes Jahr seien es noch rund 250 Ferienjobs gewesen, die das Unternehmen deutschlandweit angeboten hatte, berichtet Pressesprecher Hauke Hannig dem SWR.
Audi in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) geht sogar noch weiter und bietet "in diesem Jahr keine Ferienjobs an", wie eine Sprecherin auf SWR-Anfrage erklärt. Warum? Dazu schweigt der Autobauer.
Würth: Minus im ersten Halbjahr, trotzdem viele Ferienjobs
Die schwierige wirtschaftliche Lage belegen auch die Halbjahreszahlen der Würth-Gruppe aus Künzelsau, die am Mittwochabend veröffentlicht wurden. Demnach hat das Unternehmen im ersten Halbjahr 2024 einen Umsatzrückgang von 3,2 Prozent hinnehmen müssen - bei einem Umsatz von 10,2 Milliarden Euro. Für den Sprecher der Würth-Konzernführung, Robert Friedmann, ist das Geschäft weiter von der schwachen Konjunktur beeinflusst. Man habe auf einen Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte gehofft. Dieser zeichne sich vorerst aber nicht ab, so Friedmann weiter.
Trotzdem konnte Würth in diesem Jahr wieder die gewohnte Anzahl von über 250 Ferienjobs anbieten, berichtet eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage. Anders als aber beispielsweise bei ebm-papst, wo die Plätze schnell belegt waren, werden bei Würth vor allem noch Ferienjobberinnen und -jobber gesucht, die älter als 18 Jahre sind.
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