November heißt für Martin Dörr Schlussspurt: Das ganze Jahr hat er seine Nordmanntannen in Schwaigern gepflegt. Wie zufrieden ist er jetzt mit seinen Weihnachtsbäumen?
Ende November werden die ersten Weihnachtsbäume verkauft - zurzeit wird also nochmal alles vorbereitet bei den Weihnachtsbaumproduzenten. Auch Martin Dörr aus Schwaigern-Stetten (Kreis Heilbronn) bereitet gerade die "Ernte" vor. Er hat schon die Brombeeren und anderes Unkraut beseitigt und die sägereifen Bäume ausgewählt. Nicht alle, die groß genug wären, kommen zum Zug. Und während die Bäume auf den Verkauf vorbereitet werden, fangen auch die Städte in Heilbronn-Franken langsam an, weihnachtlich zu dekorieren.
Frostschäden des Frühjahrs werden jetzt zum Problem
Der Frost im Frühjahr hat an einigen Bäumen die Jungtriebe verkümmern lassen. Statt vieler kleiner Zweige am Stamm bröseln verkümmerte braune Knospen zu Boden. Diese Bäume bekommen im nächsten Jahr ihre Chance. Lücken sind am Christbaum nämlich nicht erwünscht. Stattdessen soll er "90-60-90"-Maße haben, lacht Martin Dörr. Deshalb steckt er viel Arbeit in jeden Baum.
So sieht ein Christbaum perfekt aus
Damit ein Baum ideal wächst, muss Martin Dörr immer wieder eingreifen. Im Frühjahr verletzt er mehrmals die Rinde des Haupttriebs mit einer Zange oder mit chemischen Wachstumshemmern. Dadurch wächst der Baum gedrungener und dichter. Damit die Zweige nicht krumm wachsen, zieht er sie mit sogenannten Zweigreglern zurecht. Viele Arbeitsschritte kann er nicht am Stück machen, sondern muss bei jedem Baum bewerten, ob dieser schon bereit ist. Dazu kommen Insektenschutz, Düngen und Unkraut beseitigen.
Den Bio-Baum hält Dörr für einen Kunden-Traum, der oft nicht zu Ende gedacht sei. Er bekam schon Beschwerden, als der aufgestellte Baum an Weihnachten begann sich "zu bewegen". Im Warmen waren Insektenlarven aus den Eiern geschlüpft. "Da muss jeder ehrlich zu sich selbst sein, wie viel Bio will ich." Er setzt Insektizide ein, wenn nötig. In diesem Jahr hielten sich die Schädlinge bei ihm aber in Grenzen.
Weihnachtsbäume selbst schlagen im Dezember
Wie viele Anbauer in der Region wird auch Martin Dörr dieses Jahr wieder das Selbst-Sägen am 3. Advent anbieten. Die Preise wird er etwa um fünf Prozent anpassen, für die gestiegenen Dünge- und Pflanzenschutzmittelpreise und Arbeitslöhne. Insgesamt rechnet der deutsche Christbaumverband mit Preisen zwischen 22 bis 30 Euro pro Meter Nordmanntanne.
Weihnachtsvorbereitungen in Heilbronn-Franken angelaufen
Während Martin Dörr sich und seine Bäume für die ersten Kunden bereit macht, laufen auch in anderen Städten in Heilbronn-Franken schon die Vorbereitungen für Weihnachten und die Weihnachtsmärkte. Am Montag startet der Bauhof in Öhringen (Hohenlohekreis) damit, den Weihnachtsmarkt aufzubauen. Auch hier steht natürlich ein Weihnachtsbaum, traditionell eine Spende aus einem Öhringer Garten. Dieses Jahr ist es eine zwölf Meter hohe Fichte vom Ochsensee.
Und auch in Heilbronn soll am kommenden Mittwoch der 14 Meter hohe Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz aufgestellt werden. Auch der ist eine Spende und stammt aus einem Privathaushalt. Am gleichen Tag stellt auch Wertheim (Main-Tauber-Kreis) seinen Baum auf. Und während in der Heilbronner Allee und der Schwäbisch Haller Innenstadt die Lichterketten schon aufgehängt sind, wird das in Künzelsau (Hohenlohekreis) aktuell noch gemacht. Bald sollte also die ganze Region in ein weihnachtliches Ambiente gehüllt sein.
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