"Remigration" ist laut "Unwort"-Jury eine Beschönigung für die Ausweisung von Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Der türkische Frauenverein Heilbronn sorgt sich wegen der politischen Lage.
Das Wort "Remigration" ist das neue Unwort des Jahres 2023. Die Jury der "Unwort"-Aktion gab am Montag bekannt, dass dies ein rechter Kampfbegriff sei und von Rechtsextremen beschönigend verwendet werde, um Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland zu vertreiben. Sevinc Das verurteilt als Vorsitzende des türkischen Frauenvereins in Heilbronn das Wort ebenfalls. Sie möchte, dass diejenigen, die in der Abschiebung von Ausländern eine Lösung sehen, sich etwas bewusst werden:
Sie selbst lebt seit ihrem fünften Lebensjahr in Deutschland und fühlt sich als Heilbronnerin. Die aktuelle Correctiv-Recherche, die das Wort "Remigration" bekannt gemacht hat, nach der AfD-Mitglieder Pläne für die Ausweisung von Menschen mit Migration unterstützen, bereitet Sevinc Das Sorgen. Bisher fühlt sie sich im Kontakt mit Deutschen in ihrem Umfeld sehr wohl. Doch sie spüre, wie in den Medien immer mehr zwischen "Bio-Deutschen" und Ausländern gespaltet werde.
Bundesregierung sollte Neiddebatte angehen
Außerdem erwartet sie auch von der Bundesregierung, dass zugewanderte Menschen leichteren Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen. Denn nur dann könnten diese Menschen auch schnell etwas zurückgeben. "Dann würden auch dieser Neid und dieses schlechte Gefühl füreinander weniger werden", sagt Das.