Die Serie von Kupferdiebstählen mit über 40 Fällen in Weinsberg reißt nicht ab. Nun wurde bei einem Gebäude das halbe Kupferdach abgedeckt - ein Schaden von rund 30.000 Euro.
Seit Monaten gibt es in Weinsberg (Kreis Heilbronn) eine Serie von Kupferdiebstählen. Jetzt haben die Diebe erneut zugeschlagen und den bislang höchsten Schaden angerichtet. Am Dienstagmorgen entdeckte eine Besitzerin, dass die Hälfte des Kupferdaches auf dem Hausdach fehlt. Ein Schaden von rund 30.000 Euro schätzt die Polizei. Die Diebe haben das Dach auf dem Grundstück, das etwas außerhalb von Weinsberg liegt, wohl über Nacht abgedeckt.
Über 40 Taten gehören wohl zur Serie
Bei den über 40 Taten innerhalb von 14 Monaten wurden bisher vor allem einzelne Fallrohre und Regenrinnen mit überschaubarem Materialwert geklaut. Die Polizei geht von einem oder mehreren ortsansässigen Serientätern aus. Dass die Diebe ein Kupferdach abdecken und nicht nur schnell ein Fallrohr mitnehmen, passt nicht in das bisherige Muster der Diebstahl-Serie. Laut Polizei könnte das Kupferdach auch durch andere Täter abgedeckt worden sein. Dominik Bopp, Leiter des Polizeireviers Weinsberg, hält es aber auch für denkbar, dass zwischen der Serie und der neuesten Tat ein Zusammenhang besteht.
Über 400 Meter Kupfer wurden bislang geklaut
In Summe ist aber auch durch die kleineren Taten mittlerweile großer Schaden entstanden: über 35.000 Euro, vor allem durch die Kosten für die Instandsetzung. Insgesamt wurden in den letzten Monaten über 400 Meter Kupfer geklaut. Betroffen sind Privat- und Geschäftshäuser, Scheunen, Kirchen und vor allem städtische Gebäude. Die Kommune Weinsberg trifft die Serie an Kupferdiebstählen daher besonders. Bürgermeisterin Birgit Hannemann (parteilos) ärgert sich, weil der entstandene Schaden deutlich höher liegt als der Wert des erbeuteten Materials. Für ein 2-Meter Kupferrohr bekommen die Diebe maximal 15 Euro, schätzt die Polizei.
Denkmalschutz ein Grund für Diebstähle
Ein Grund dafür, dass die Stadt vielfach betroffen ist, ist der Denkmalschutz und die vielen historischen Gebäude der Stadt. An Stellen, an denen ehemals Kupfer verbaut wurde, sollte nach den Richtlinien des Denkmalschutzes auch wieder Kupfer hin. Mittlerweile ist die Stadt Weinsberg dazu übergegangen, geklaute Rohre teilweise durch andere Materialien zu ersetzen oder die neuen Kupferrohre mit Nieten so gut es geht zu sichern.