Der Reiseanbieter We-Flytour aus Heilbronn wird Insolvenz anmelden. Betroffen sind rund 1.500 Reisende, die derzeit im Urlaub sind. Zudem wurden nicht angetretene Reisen storniert.
Der Reiseveranstalter We-Flytour mit Sitz in Heilbronn wird voraussichtlich am Dienstag einen Antrag auf Insolvenz stellen. Das gab der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) auf seiner Webseite bekannt. Davon betroffen sind alle noch nicht angetretenen Reisen mit Reisebeginn bis einschließlich Dienstag, den 26. November.
Die entsprechenden Reisen wurden bereits von We-Flytour storniert. Noch größere Sorgen dürften sich allerdings Kundinnen und Kunden gemacht haben, die bereits über We-Flytour in den Urlaub geflogen sind. Rund 1.500 Reisende, die sich dem DRSF zufolge vor allem in Ägypten und der Türkei aufhalten, sind ebenfalls von der angekündigten Insolvenz betroffen.
Betroffene müssen Urlaub umbuchen
Die Betroffenen, die noch nicht in den Urlaubsgebieten sind, mussten auf ihren Urlaub kurzfristig verzichten oder über einen anderen Anbieter buchen. In den sozialen Medien haben sich viele sehr verärgert gezeigt, dass sie erst am Wochenende Bescheid bekamen. Eine davon war Katrin Bornträger aus dem Harz. Sie bekam am Samstagnachmittag von check24 Bescheid, dass ihre Ägypten-Reise am Montag ausfällt. Spontan buchte sie deswegen über einen anderen Anbieter und hofft nun, dass sie über den DRSF ihr Geld zurückbekommt. Bis Dienstagnachmittag bekam sie aber noch keine Antwort.
DRSF sichert Betroffenen Unterstützung zu
Der DRSF sichert diesen Reisenden aber eine sichere Heimreise oder die Fortsetzung des Urlaubs zu - in enger Zusammenarbeit mit dem betroffenen Unternehmen, wie es auf der DRSF-Website heißt. Es seien auch die gebuchten Pauschalreisen abgesichert. Außerdem sollen auch die von den Stornierungen betroffenen Menschen kontaktiert werden und Hilfe bei der Rückerstattung ihres Geldes bekommen.
25 Mitarbeitende betroffen
In Heilbronn sind von der angekündigten Insolvenz 25 Mitarbeitende betroffen. Dem Magazin "fvw|TravelTalk" zufolge gibt We-Flytour den "plötzlichen Rückzug" des Kreditkarten-Dienstleisters GetNet (Santander Bank) und eine Verzögerung beim Wechsel des Anbieters als Gründe für die Insolvenz an. Demnach sei die Zahlungsfähigkeit des Reiseanbieters "erheblich beeinträchtigt" worden.
Der Geschäftsführer von We-Flytour war am Montag für den SWR nicht zu sprechen.
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