Mit rund einhundert Kräften rückte die Polizei am Sonntag in die Heilbronner Innenstadt aus - und unverrichteter Dinge wieder ab. Hintergrund: Sorge vor einer Kundgebung.
Am Sonntagnachmittag wunderte sich der ein oder andere Heilbronner über zahlreiche Fahrzeuge mit Blaulicht und Polizeimannschaften, die ohne ersichtlichen Grund rund um den Kiliansplatz anrückten. Auf SWR-Anfrage klärt die Polizei auf: Es habe Anzeichen für eine Kundgebung im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt gegeben.
Verdacht: Unangemeldete Demonstration
Die Stadt hatte den Hinweis auf eine größere Versammlung im Zusammenhang mit dem Krieg in Israel an die Polizei weitergegeben. Ein Verein hatte am Freitag für Sonntagnachmittag eine Kundgebung anmelden wollen - das habe die Stadt aufgrund der Kurzfristigkeit der Anfrage nicht genehmigen können, so ein Polizeisprecher. Demonstrationen müssten nach Versammlungsrecht 48 Stunden im Voraus angemeldet werden.
Lautstark, aber friedlich Rund 3.000 Menschen bei pro-palästinensischen Demos in Stuttgart
Von Freitag bis Sonntag hat es in Stuttgart drei pro-palästinensische Demonstrationen gegeben. Die Versammlungen waren emotional aufgeladen, verliefen aber friedlich.
Anspannung nach Ausschreitungen bei pro-palästinensischen Demos
Aufgrund des Verdachts, dass die Kundgebung unangemeldet trotzdem stattfinden könnte, sei die Polizei am Nachmittag mit rund einhundert Kräften ausgerückt. Es sei mit einer hohen Teilnehmerzahl zu rechnen gewesen, erläutert der Polizeisprecher.
Vor Ort hätten die Beamtinnen und Beamten allerdings keine Personen im Zusammenhang mit einer Kundgebung angetroffen und seien unverrichteter Dinge wieder abgerückt. Das sei natürlich etwas kurios; nach den Ausschreitungen bei vergleichbaren Kundgebungen in anderen Städten habe man hier aber lieber auf Nummer sicher gehen wollen, so der Sprecher weiter.
Ob die Kundgebung doch noch stattfinden könnte, konnte die Polizei zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen. Auch wurden keine Angaben darüber gemacht, um welchen Verein es sich handelte.