Der Heilbronner Gemeinderat hat sich für die Aufstellung eines Bebauungsplanes für ein Gaskraftwerk als Ersatz für das Kohlekraftwerk entschieden. Klimaschützer sind dagegen.
Der Gemeinderat der Stadt Heilbronn hat am Mittwoch entschieden, dass ein Bebauungsplan für ein neues Gas-Großkraftwerk mit allen Nebenanlagen erstellt wird. Damit soll der Energie Baden-Württemberg (EnBW) der Bau der Anlage im nördlichen Bereich des bestehenden Kohlekraftwerkes ermöglicht werden. Klimaschützer kritisieren das Vorhaben jedoch.
Kritik: "Von einem fossilen Brennstoff zum anderen"
Das geplante Gas- und Dampfkraftwerk der EnBW soll das bestehende Steinkohle-Heizkraftwerk ersetzen, zum Kohleausstieg beitragen und die Versorgung der Region sicherstellen. Neben dem Strom soll auch die Wärme der Anlage genutzt werden. Baubeginn soll noch im Herbst sein, bis Ende 2026 sollen die neuen Anlagen in Betrieb gehen.
Das Aktionsbündnis "Energiewende Heilbronn" kritisiert das Vorhaben: Mit dem Neubau eines Erdgas-Großkraftwerkes als Ersatz des Kohlekraftwerkes werde von einem fossilen Brennstoff auf einen anderen fossilen Brennstoff gewechselt, was nicht klimagerecht sei, hieß es in einer Mitteilung.
EnBW: Gas besser als Kohle
Der EnBW zufolge könne mit der Nutzung von Gas statt Kohle dennoch die Umwelt geschont werden. Pro Jahr könne im Vergleich zur Nutzung von Kohle mit einem gasbetriebenen Kraftwerk über eine Million Tonnen CO2 und damit rund die Hälfte der Emissionen eingespart werden.
Umstellung auf Wasserstoff
Mittelfristig will die EnBW das Kraftwerk auf Wasserstoff umstellen. Derzeit stehe dieser aber noch nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Um Strom und Wärme wirklich klimagerecht zu produzieren, fordert das Aktionsbündnis "Energiewende Heilbronn", dass dieser auch klimaneutral produziert wird.