Mit 25 Jahren ist er der aktuell jüngste hauptamtliche Bürgermeister in Deutschland: Sören Döffinger in Mulfingen. Am Dienstagmorgen ging es für ihn im Rathaus offiziell los.
Auf den 26. März hat Sören Döffinger (CDU) regelrecht hingefiebert. Jetzt ist er der neue Rathauschef in Mulfingen (Hohenlohekreis). Ende Januar war er klar mit über 85 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Robert Böhnel (parteilos) gewählt worden. Die Wahlbeteiligung lag bei 72,36 Prozent. Ab jetzt kann der 25-Jährige den Kurs der Gemeinde mitbestimmen.
Auf Facebook grüßt er zum ersten Mal aus seinem neuen Büro:
Intensiver erster Arbeitstag
Seit seiner Wahl hätten ihn natürlich bereits viele Bürgerinnen und Bürger angesprochen und Wünsche an ihn gerichtet. "Man würde natürlich gerne was direkt für sie tun. Aber bisher ging es noch nicht, weil man so ein bisschen in der Luft hängt", sagte Döffinger, der aktuell der jüngste Bürgermeister Deutschlands ist.
Für seinen ersten Arbeitstag hatte er im Vorfeld auch schon klare Pläne: Zunächst ging es für Sören Döffinger ersteinmal quer durchs Rathaus in jedes einzelne Büro, um mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu sprechen. Bisher sei er immer nur bei einzelnen Amtsleitern gewesen. Außerdem will er sein Büro einrichten. Dann werde die Tür bei ihm sicherlich wohl "auf und zu gehen", vermutet er.
Am vergangenen Palmsonntag war Sören Döffinger bereits beim Krautheimer Frühling vertreten:
Respekt vor dem Bürgermeisteramt
Dass er aktuell der jüngste hauptamtliche Bürgermeister Deutschlands ist, darüber macht sich Döffinger, der an der Universität in München Politikwissenschaft und Philosophie studiert hat, keine Gedanken. Respekt vor dem verantwortungsvollen Amt hat er aber schon. Seit 2014 ist der 25-Jährige Mitglied bei der CDU und seit dem vergangenen Jahr stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union Baden-Württemberg.
Alter nicht mehr im Fokus
Während des Wahlkampfs habe sein Alter eine große Rolle gespielt, so der Bürgermeister. Am Anfang hätten die Leute schon gesagt: "Ist er nicht vielleicht ein bisschen zu jung?". Bis zur Wahl sei das Thema dann aber immer weiter in den Hintergrund gerückt. "Die Mulfinger sind jetzt schon eher stolz, dass sie sagen können, das ist unser junger Bürgermeister", betont Döffinger.
Wichtig sei ihm vor allem ein offener und ehrlicher Umgang mit den Beschäftigten, so der 25-Jährige. Er sei offen und sage auch etwa zur Kämmerin, sie sei die Expertin. Es gehe um einen respektvollen Umgang und dann funktioniere die Zusammenarbeit auch trotz eines Altersunterschieds, ist er überzeugt.
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Sohn und Vater Bürgermeister
Besonders am neuen Mulfinger Bürgermeister ist aber nicht nur das junge Alter, sondern auch, dass Vater Joachim Döffinger (CDU) amtierender Bürgermeister im benachbarten Assamstadt (Main-Tauber-Kreis) ist. Er könne auch nicht sagen, wie oft es solch eine Kombination gebe, so Döffinger junior lächelnd. Nun werde man bei regionalen immer zusammen eingeladen. "Das ist natürlich schon ganz amüsant", sagte Sören Döffinger.
Für den neuen Mulfinger Bürgermeister ist der Vater natürlich auch ein ganz wichtiger Ratgeber. Beide seien aber auch nicht immer einer Meinung. Dennoch sei er enorm froh, jemanden zu haben, bei dem man fragen könne, wie er ein bestimmtes Thema gelöst habe.
Wohnquartier als wichtiges Projekt
An Arbeit und Themen wird es dem neuen Bürgermeister nicht mangeln. Konkret nennt Sören Döffinger etwa das Projekt "Wertplatz". Auf dem Areal im Kernort von Mulfingen sei ein ganz neues Wohnquartier für 300 neue Bürgerinnen und Bürger geplant. So etwas gebe es in dieser Größenordnung im ganzen Jagsttal nicht. Da könne sich Mulfingen schon auch absetzen. Aktuell befinde sich das Projekt noch in der Planung.
Auch die Teilorte will das junge Ortsoberhaupt nicht vergessen. In einem Teilort etwa gebe es keinen Jugendclub, da habe er auch schon Gespräche geführt. In einem anderen Ortsteil gebe es eine Ortsdurchfahrt ohne Bürgersteig. Dort müssten Kinder auf dem Weg zum Bus mitten auf der Straße laufen.
Döffinger will in Mulfingen bauen
Der junge Bürgermeister will mit seiner Freundin auch nach Mulfingen ziehen. Schon am Tag nach der Wahl habe er sich vor Ort eine Wohnung genommen, auch um ein Signal zu senden. Er habe sich mit seiner Partnerin inzwischen schon ein paar Bauplätze im Ort angeschaut und erste Gespräche geführt. "Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir unser Zuhause in Mulfingen bauen."
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