Vier Monate nach dem verheerenden Kirchenbrand in Widdern haben nun die Aufräumarbeiten begonnen. Und auch ein Krippenspiel zu Weihnachten ist angedacht - ein Zeichen für den Zusammenhalt.
Kurz vor Weihnachten rollen die Bagger auf dem Gelände der katholischen Kirche in Widdern (Kreis Heilbronn). Barbara Eberhardt kann sie von ihrem Fenster aus sehen - sie ist Kirchengemeinderätin und froh, dass es jetzt vorwärts geht. Denn seit im August die Kirche abgebrannt war, herrschte gefühlt Stillstand bis Polizei und Versicherung ihre Gutachten abgeschlossen hatten. Nun ist sogar ein Krippenspiel geplant - Hoffnung auf eine Zukunft der Stadt keimt auf, auch wenn noch gar nicht klar ist, ob hier je wieder eine Kirche stehen wird.
Barbara Eberhardt hofft sehr auf eine Kirche oder zumindest einen Raum, in der die Stadt wieder zusammenkommen kann. Ohne den Raum drohe die Gemeinschaft zu zerfallen.
Abgebrannte Kirche in Widdern: Nach Aufräumarbeiten soll Weihnachten gefeiert werden
Die Kirchengemeinde hat schon große Pläne für die Festtage: An Heiligabend soll auf der Wiese, neben der einst die Kirche stand, ein Krippenspiel stattfinden. Die weiteren Gottesdienste zu Weihnachten kann die katholische Kirchengemeinde in der evangelischen Kirche in Widdern abhalten, heißt es. Die Zusammenarbeit laufe weiterhin sehr gut, bestätigt Pfarrer Guido Bömer dem SWR.
Für den Wiederaufbau der Kirche ist viel Engagement gefragt
Damit die Kirchengemeinde bald wieder auf eigenen Beinen steht, hofft Pfarrer Bömer auf das Engagement der Mitglieder. Sie müssten jetzt in den Bauausschuss eintreten und zeigen: Sie wollen sich weiter für ihre Gemeinde engagieren. Denn das wäre ein starkes Signal für die anstehenden Verhandlungen: Im März soll es einen runden Tisch geben aus katholischer und evangelischer Kirche, der Stadt und weiteren Partnern. Die Versicherung habe bisher auch noch nicht final zugesagt, den Schaden zu begleichen.
Kirchenbrand in Widdern: Feuer wurde nicht absichtlich gelegt
Nach Angaben der Polizei besteht der Verdacht der fahrlässigen Brandstiftung. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich innerhalb der hölzernen Kirchenwand zunächst unbemerkt ein Glimmbrand entwickelt hat. Dieser führte dann zum Großbrand. Die Kirche war durch das Feuer völlig zerstört worden. Zunächst hatte der Dachstuhl in Flammen gestanden, dann war das Gebäude niedergebrannt.
Durch den Brand war ein Sachschaden von rund einer halben Million Euro entstanden. Verletzt wurde niemand.
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