Mit 115 Millionen Euro wird der geplante Neubau für den Maßregelvollzug für psychisch kranke Straftäter in Schwäbisch Hall deutlich teuer als zuerst angenommen.
Nach neustem Planungsstand belaufen sich die Kosten für den Neubau des Maßregelvollzugs in Schwäbisch Hall auf 115 Millionen Euro, bestätigte das Sozialministerium Baden-Württemberg dem SWR. Zu Beginn der Planungen waren noch 58 Millionen Euro, also ziemlich genau die Hälfte, veranschlagt. Erst Ende Dezember vergangenen Jahres stiegen die Kosten auf 99 Millionen Euro. Jetzt wurde noch mal nachjustiert.
Gründe für Kostensteigerung
Es seien inzwischen Punkte wie Photovoltaik oder spezielle ausbruchssichere Sicherheitsfenster berücksichtigt worden, so das Ministerium. Dazu hätten städtebauliche Anforderungen der Stadt Schwäbisch Hall sowie vor allem steigende Baupreise durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine die Kosten in die Höhe getrieben.
Trennungsgrundsatz verhindert Synergien
Die Kostensteigerung habe weitere Gründe, heißt es. Bei den 58 Millionen Euro handelte es sich um eine erste grobe Kostenschätzung, "die sich auch dadurch überholt habe, dass es sich um einen ganz eigenständigen Neubau handelt, bei dem keine vorhandenen Einrichtungen wie Küche, Wäscherei oder Sporteinrichtungen genutzt werden können".
Auch würden sich Synergien zwischen Justiz- und Maßregelvollzug aufgrund des zu beachtenden Trennungsgrundsatzes zwischen beiden Bereichen nur in sehr reduziertem Umfang realisieren lassen, so das Ministerium weiter.
Der Spatenstich ist laut Sozialministerium für den 4. April dieses Jahres geplant. Der Bau soll Ende nächsten Jahres, spätestens Anfang 2025 fertiggestellt sein.