Nach der Entführung eines Schwäbisch Hallers nach Brandenburg, gibt es neue Erkenntnisse der Polizei. Demnach kannten sich Opfer und mutmaßliche Täter. Zwei Männer sind in Haft.
Ein 46-jähriger Mann aus Schwäbisch Hall wurde am Dienstag entführt. Spezialeinsatzkräfte (SEK) der Polizei konnten ihn rund 600 Kilometer entfernt in Brandenburg befreien. Zunächst wurden vier Verdächtige festgenommen. Nach neuesten Erkenntnissen der Polizei sollen sich das Opfer und seine mutmaßlichen Entführer gekannt haben. Das teilten die Staatsanwaltschaft Heilbronn und die Polizei am Donnerstagnachmittag mit.
Demnach habe ein geschäftliches Verhältnis zwischen den Männern bestanden, heißt es in der Mitteilung. Nähere Details wurden bisher nicht genannt. Die Behörden teilten auch mit, dass es eine Lösegeldforderung in fünfstelliger Höhe gegeben habe.
Zwei der Festgenommenen wieder auf freiem Fuß
Vier Männer wurden am Mittwoch bei dem Zugriff des SEK im Zusammenhang mit der Entführung festgenommen. Das Opfer sei schwer verletzt in eine Klinik gekommen. Allerdings wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn nur gegen zwei der vier Festgenommenen Haftbefehl erlassen. Ein 26-Jähriger und ein 28-Jähriger sitzen demnach in Untersuchungshaft. Ebenfalls vorläufig festgenommen wurden ein 31-Jähriger und ein 61-Jähriger. Diese beiden Männer konnten nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen aber wieder auf freien Fuß gesetzt werden.
Die beiden Männer, die nun in Untersuchungshaft sitzen, sollen den 46-Jährigen am Dienstag aus seiner Wohnung in Schwäbisch Hall in ein Auto gezerrt haben. Sie fuhren dann bis nach Brandenburg. Die Polizei erfuhr erst am Abend von der Entführung. Das Polizeipräsidium Aalen ermittelte in dem Fall zeitweise mit bis zu 70 Beamten.
Die Verdächtigen sind am Mittwoch von einem Spezialeinsatzkommando der Polizei in Schönwalde-Glien (Kreis Havelland) festgenommen worden - fast 600 Kilometer entfernt vom Ort der Entführung.
Ein Verdächtiger wohl auch bei Schießerei in Berlin beteiligt
Außerdem teilte die Deutsche Presseagentur (DPA) am Donnerstagmittag mit, dass einer der festgenommenen mutmaßlichen Entführer auch an einer Schießerei im Berliner Stadtteil Charlottenburg am 15. März beteiligt gewesen sein soll. Mehrere Männer seien mit Gegenständen aufeinander losgegangen, bevor Schüsse fielen. Zwei Männer, 26 und 28 Jahre alt, wurden dabei in die Beine getroffen und blieben verletzt auf dem Gehweg liegen. Weitere Beteiligte flüchteten. Die Polizei fasste danach zwei verdächtige Männer: Einen 28-Jährigen, der ebenfalls verletzt war, sowie einen 60 Jahre alten Mann.