Künstliche Intelligenz soll die Landesverwaltung schneller und effizienter machen. In Heilbronn wurde das Programm vorgestellt, das künftig das Wälzen von Akten reduzieren soll.
Fragen stellen statt Akten wälzen, so soll in Zukunft der Arbeitsalltag in Ministerien, Regierungspräsidien und Rathäusern aussehen. Die Software dazu haben das baden-württembergische Innenministerium und das Heidelberger KI-Unternehmen Aleph Alpha am Donnerstag in Heilbronn präsentiert. Das F13 getaufte Tool der KI-Entwickler von Aleph Alpha ist sprachgesteuert. Der Sachbearbeiter oder die Sachbearbeiterin fragt mündlich Daten ab und die Künstliche Intelligenz liefert direkt die Antwort. Das soll die Beschäftigten von Routinearbeiten entlasten. Etwa, wenn Informationen gebraucht werden, wer welche Wohngeldansprüche hat. Auch bei rechtlichen Fragen soll die Künstliche Intelligenz helfen, wie beim Baurecht.
Aleph Alpha-Geschäftsführer Jonas Andrulis widersprach Medien-Berichten, wonach das Unternehmen in Finanzschwierigkeiten steckt und seine KI-Modelle abschreiben kann. Er setze auf einen längeren Atem, sagte Andrulis bei der Vorstellung von F13.
Ethische Grundsätze für KI
In Deutschland entwickelte Modelle der künstlichen Intelligenz sollen ethischen Grundsätzen entsprechen. Das sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) bei der Vorstellung des KI-Programms. "Wir sind nicht China", betonte Strobl, die Technik habe eine dienende Funktion.
Datensicherheit soll in Deutschland bleiben
Die Verwaltungsdaten, auf die das Programm zugreift, werden auf den Cloud-Servern der Schwarz Gruppe gespeichert. Die Server stehen unter anderem in Neckarsulm (Kreis Heilbronn). Politik und Entwickler sehen dies in Sachen Datensicherheit als großen Vorteil. Da das System in Deutschland bleibt, sei es unabhängig von Tech-Giganten in den USA und damit auch von der weltpolitischen Lage. Dass das KI-Assistenzsystem ausgerechnet in Heilbronn vorgestellt wurde, ist kein Zufall. Dort soll eines der größten Entwicklungszentren für Künstliche Intelligenz in Europa entstehen.
Programm wird laufend weiter entwickelt
In den nächsten Monaten will die Landesregierung das Programm zunächst testen. Die Mitarbeiter der verschiedenen Ämter werden den Entwicklern aus der Praxis heraus zurückmelden, für welche Verwaltungsaufgaben weitere Hilfe von der KI gebraucht wird. So soll F13 im laufenden Betrieb weiterentwickelt werden.
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