Kommunen auf dem Land wie Bühlertann suchen verzweifelt nach einem neuen Hausarzt. Doch die Suche zieht sich - auch wenn die Landarztquote Hoffnung auf Besserung macht.
Die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger für eine Arztpraxis auf dem Land wird immer schwieriger. Die Gemeinde Bühlertann (Kreis Schwäbisch Hall) beispielsweise sucht seit Monaten. Genau hier will die sogenannte Landarztquote ansetzen: Dabei verpflichten sich Medizinstudierende nach ihrem Abschluss dazu, zehn Jahre als Arzt auf dem Land zu arbeiten. Im Gegenzug erhalten sie vom Land Baden-Württemberg ein Stipendium und einen erleichterten Zugang zum Medizinstudium, unabhängig von der Abiturnote. Doch auch wenn sich dadurch viele Kommunen Hoffnungen machen: Bis die Studierenden bereit für den Alltag sind, dauert es noch.
Lange Suche für die Kommunen
Für die Gemeinde Bühlertann steht die hausärztliche Versorgung weiterhin auf der Kippe. Schon lange sucht die Gemeinde nach einem Hausarzt, nachdem der letzte in Rente gegangen war. Kurz war die Freude im Frühjahr groß, als ein Arzt in die Gemeinde kommen wollte. Doch dann kam die Absage. Warum, das weiß Bürgermeister Florian Fallenbüchel (parteilos) bis heute nicht. Dabei gebe es vor Ort Räume für ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), die sofort genutzt werden könnten, ob auf eigene Rechnung oder angestellt, so der Bürgermeister gegenüber dem SWR.
Viele Bewerber für die Landarztquote
75 Stipendien werden seit 2021 mit der Landarztquote jährlich vergeben - bei 390 Bewerberinnen und Bewerbern im aktuellen Jahr. Erfolgreich waren dieses Mal auch einige Bewerberinnen und Bewerber aus Heilbronn, Erlenbach, Schwaigern (beide Kreis Heilbronn), Schöntal (Hohenlohekreis) und Vellberg (Kreis Schwäbisch Hall). Ein Großteil der Bewerberinnen und Bewerber hatte bereits eine Ausbildung in einem gesundheitsnahen Beruf wie etwa der Pflege oder als Notfallsanitäterin oder Notfallsanitäter.
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