Kürzere Öffnungszeiten und weniger Veranstaltungstage, das diesjährige Heilbronner Weindorf kämpft mit Personalmangel und früher Weinlese.
Es werden weniger und kürzere Tage auf dem Heilbronner Weindorf: Unter der Woche geht es erst ab 16 Uhr los und somit eine Stunde später als in den Vorjahren. Am Wochenende wird ab 14 Uhr gefeiert. Unverändert ist der Zapfenstreich: Montag bis Samstag ist um 23 Uhr Schluss, sonntags um 22 Uhr.
Los geht es am Donnerstag offiziell um 17 Uhr. Wenn es gut läuft, erwarten die Veranstalter bis zu 250.000 Menschen an den zehn Tagen. So viele waren es auch im vergangenen Jahr. Hier gibt es mehr zum Programm.
Warum ist das Weindorf kürzer?
Der letzte Sonntag wurde komplett gestrichen, somit dauert das Weindorf 2024 nur zehn statt elf Tage. In den vergangenen Jahren sei an diesem letzten Tag aber nur wenig los gewesen, heißt es von den Veranstaltern. Und durch die verkürzten Öffnungszeiten haben die Winzerinnen und Winzer mehr Spielraum für die Weinlese - denn die steht ja auch noch an. Bereits vergangenes Jahr wurde darüber diskutiert. Und in diesem Jahr ist sie noch früher als zuvor.
Was kostet das Glas, wie ist die Auswahl?
Zehn Tage Zeit für circa 350 regionale Weine, Seccos und Sekte haben die Besucherinnen und Besucher. Bei den Weißweinen wird die Auswahl größer als im vergangenen Jahr, sie nehmen den Hauptteil des Angebots ein. Was außerdem mehr wird: das alkoholfreie Angebot. 16 alkoholfreie Weine gibt es - zusätzlich zu der gänzlich unvergorenen Variante, dem Traubensaft.
Das billigste Zehntel kostet ab 2,50 Euro, 39 Weine gibt es für den Preis zur Auswahl. Wer dagegen nach alkoholfreiem Sekt verlangt, der bekommt ihn ab 1,50 Euro. Von dort geht es dann hoch bis zu 7 Euro für einen Premiumwein. Bei Flaschen reicht die Spanne von 16 bis 40 Euro. Sparfüchse sollten sich Mittwoch, 11. September, vormerken: Am sogenannten Happy Day gibt es Rabattaktionen.
Was gibt es außer Wein?
Neben den 19 Weinständen gibt es über ein Dutzend weiterer für Imbisse, von der Curry-Wurst über Maultaschen hin zu marokkanischen Sandwiches und vietnamesischem Streetfood. Neu sind außerdem zwei Weincocktail-Stände, einer davon in der Rathausgasse, der andere in der Lohtorstraße. Live-Musik und DJs gibt es außerdem täglich an fünf Standorten.
Wie sicher ist das Weindorf?
Polizei, Stadt und Veranstalter gehen davon aus, dass das Weindorf so sicher wie in den Vorjahren ist. Trotzdem hat Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) kurz nach dem Attentat in Solingen eine Waffenverbotszone für die Heilbronner Innenstadt angekündigt. Damit erhält die Polizei mehr Kontrollmöglichkeiten während des Weindorfs und danach.
Die Polizei wird mit mehr Kräften vor Ort sein, sowohl in Zivil als auch in Uniform. Dadurch sollen sich die Besucherinnen und Besucher sicherer fühlen. Zur Unterstützung gibt es die City-Streife, ein privater Sicherheitsdienst, der Polizei und Kommunalen Ordnungsdienst verstärkt. Der Dienst wurde erst vor Kurzem gewechselt, nachdem der vorherige Anbieter den Vertrag mit der Stadt beendet hatte. Dazu gibt es noch einen Sicherheitsdienst, den die Veranstalter direkt für das Weindorf organisieren.
Was für Einschränkungen gibt es?
Im Bereich der Innenstadt wird es außer für Anwohner und Lieferverkehr für Autofahrerinnen und -fahrer an einigen Stellen kein Durchkommen geben, die Veranstalter raten auch deswegen, mit Bus und Bahn anzureisen. Dabei gilt nach wie vor: Zwischen Eppingen (Kreis Heilbronn) und Heilbronn gibt es einen Schienenersatzverkehr. Im Abschnitt zwischen der Heilbronner Harmonie und dem Hauptbahnhof verkehren keine Straßenbahnen, da am Bahnhof die Bauarbeiten für ein drittes Gleis laufen.
Der ÖPNV will mit größeren Fahrzeugen und einzelnen Sonderfahrten während des Weindorfs reagieren. Am Wochenende können die Besucherinnen und Besucher auch Buddy nutzen, einen nächtlichen Shuttleverkehr auf Abruf.