Die Stadt Heilbronn hat den Verkauf der sogenannten "Hot Chips" verboten. Aus den Verkaufsautomaten sollen die Packungen bereits verschwunden sein.
400 Mal schärfer als Tabascosauce sollen die Chips sein. Bisher waren sie frei verkäuflich. Damit soll nun Schluss sein, nachdem das baden-württembergische Verbraucherministerium am Donnerstag ausdrücklich vor dem Verzehr der sogenannten "Hot Chips" warnte und die unteren Lebensmittelüberwachungsbehörden (LMÜs) aufforderte, den Verkauf zu verbieten. Dem kommt die Stadt Heilbronn nun nach, heißt es.
"Hot Chips": Ordnungsamt auf Hinweise angewiesen
Das Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung des städtischen Ordnungsamts der Stadt Heilbronn kontrolliert das Verbot, sagt die Leiterin Gudrun Vollrath, auf SWR-Anfrage. Aus vielen Verkaufsautomaten sollen die Packungen mit den schärfsten aller Tortilla-Chips auch bereits verschwunden sein. Dennoch könnten sie hier und da noch auftauchen, weshalb man auf Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern angewiesen sei.
Bei Hinweisen, dass Lebensmittelhändler die "Hot Chips" noch verkaufen, würde dort kontrolliert werden. Drei Läden sind seit dem landesweiten Verbot in Heilbronn bereits kontrolliert worden, so Vollrath. In zwei Geschäften wurde der "Hot Chip" noch angeboten, weshalb die Lebensmittelhändler eine Geldstrafe bezahlen mussten.
Bei der "Hot Chip Challenge" essen vor allem Jugendliche die extrem scharfen Chips und stellen Videos davon ins Netz. Auch die Heilbronner SLK-Kliniken melden bereits gefährliche Fälle und warnen vor dem Verzehr. Ein Rettungssanitäter beispielsweise berichtete dem SWR, er habe schon acht Einsatzfahrten wegen der Challenge gehabt. Zwei dieser Patienten seien auch in die Klinik gekommen.
"Hot Chip Challenge" in Heilbronner Schulen angekommen
Auch an Schulen in Heilbronn und Umgebung sorgt das Thema für Diskussionsstoff. Unter den Oberstufenschülern des Theodor-Heuss-Gymnasiums haben sich die Kontrollen in der Stadt bereits herum gesprochen. Sie haben ihre Zweifel, dass das etwas bringt. Im Internet seien die Chips weiterhin zu finden, so die Schüler. Bisher zumindest wurde ihrer Erfahrung nach bei Käufen nie das Alter kontrolliert.
Fragwürdiger Internet-Trend Gefährliche Fälle der "Hot Chip Challenge" auch in Heilbronn
Vor einer gefährlichen Mutprobe im Internet, der sogenannten "Hot Chip Challenge", warnt derzeit der Verbraucherminister. Auch in den SLK-Kliniken in Heilbronn sind Fälle bekannt.
Dass die Behörden jetzt einschreiten, finden sie aber richtig. Trends, die Jugendliche in die Notaufnahme bringen, führten zu weit, sagen sie. Gerade jüngere Kinder müssten hier besser geschützt werden.
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