In Bad Mergentheim hatten nach der Schließung von drei Praxen viele Menschen keinen Hausarzt mehr. Jetzt wurde zumindest für einen Teil der Patienten eine Lösung gefunden.
In Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) hatte ein Unternehmen aus Mannheim drei Arztpraxen übernommen. Dann gab es Probleme, die Praxen wurden geschlossen. Tausende Patienten hatten plötzlich keinen Hausarzt mehr. Jetzt kann eine der Ärztinnen, Silke Stahnke, mit in die Räume des Medizinischen Versorgungszentrums am Caritas-Krankenhaus wechseln. Sie wird von Isabelle Fini, Ärztin in Weiterbildung, unterstützt. So ist zumindest für die Patienten dieser Praxis eine Lösung gefunden worden.
Andere Ärzte fangen Patienten vorübergehend auf
Für die anderen beiden Praxen gibt es noch keine Lösung. Die anderen niedergelassenen Ärzte in Bad Mergentheim versuchen im Schulterschluss das Aufkommen vorübergehend abzufangen.
Die Patientinnen und Patienten von Frau Stahnke können ihre Akten in die neue Praxis transferieren lassen, erläuterte Jochen Selbach von der Kreisärzteschaft das Prozedere dem SWR.
Ärztemangel: Bad Mergentheim ist Regel, nicht Ausnahme
Das Problem, dass es zu wenige Ärzte gibt, sei kein spezifisches Problem der Bad Mergentheimer. Die Politik habe hier Fehler gemacht, nicht auf den lange prognostizierten Mangel reagiert, sagt Selbach. Seit Jahren habe die Kreisärzteschaft mehr Medizin-Studienplätze in Deutschland gefordert. Baden-Württemberg habe auch etwas nachgezogen, doch dies reiche bei Weitem nicht aus, so Selbach.
Silke Stahnke ist derweil froh, wieder arbeiten zu können. Sie sei dankbar, gemeinsam mit der Kollegin Fini, endlich wieder ihre Patienten behandeln zu können.