Der Schaden nach dem Großbrand in einer Lagerhalle in Lauffen am Neckar könnte sich vervielfacht haben. Denn in einer Nebenhalle waren rund 25 restaurierte Oldtimer untergebracht.
Noch immer liegt ein stechender Brandgeruch in der Luft rund um den Brandort in Lauffen am Neckar (Kreis Heilbronn). Auch einen Tag nach dem Großbrand bei einem Elektrofahrzeughändler sind am Sonntagabend noch Feuerwehrleute zu Gange, halten Brandwache, löschen die letzten Glutnester. Erst gegen 23 Uhr, als der Regen einsetzt, können die letzten Einsatzkräfte das Areal verlassen.
25 Oldtimer in Lagerhalle untergestellt
Bei dem Brand wurde nicht nur die Lagerhalle komplett zerstört, sondern auch die in einer Nebenhalle untergestellten Oldtimer einer anderen Firma. Der Besitzer dieser Firma, der anonym bleiben möchte, bestätigte dem SWR Studio Heilbronn dass in der Halle rund 25 Oldtimer untergebracht waren. Die restaurierten Fahrzeuge brannten demnach nahezu komplett aus.
Zunächst hatte die Polizei den Schaden auf rund zwei Millionen Euro geschätzt. Derzeit gehe man allerdings von weit mehr aus. So könnte sich der Schaden laut Polizei aufgrund der Oldtimer vervielfacht haben. Der Firmenbesitzer spricht von einem Wert der Oldtimer zwischen 750.000 Euro und einer Million. Alleine der reine Gebäudeschaden werde aktuell bereits auf rund zweieinhalb Millionen Euro geschätzt.
Gebäude wird von der Polizei bewacht
Das Areal rund um die abgebrannte Lagerhalle wurde weiträumig abgesperrt und wird von der Polizei bewacht, so der Sprecher weiter. Am Sonntag waren immer wieder Schaulustige zum Brandort gekommen.
Da bei dem Brand viele Elektrofahrzeuge und somit etliche Batterien und Akkus zu Schaden kamen, müsse nun das Umweltamt den Brandort untersuchen, heißt es.
Löschwasser auch aus Zaber gepumpt
Das Feuer war am Samstag gegen 20 Uhr ausgebrochen. Bei Eintreffen der Feuerwehr habe das Gebäude bereits in Vollbrand gestanden, so Kreisbrandmeister Bernd Halter. Aufgrund der dichten Bebauung rund um die Halle wurden sogenannte Riegelstellungen eingerichtet, um die umliegenden Gebäude vor dem Feuer zu schützen.
Zwischenzeitlich seien 220 Einsatzkräfte und 45 Fahrzeuge aus dem gesamten Landkreis vor Ort gewesen, so ein Sprecher gegenüber dem SWR. Wegen des Großaufgebots wurde zusätzliches Löschwasser aus einem nahe gelegenen Fluss, der Zaber, zum Einsatzort gepumpt. Ein Feuerwehrmann sei bei dem Brand leicht verletzt worden, so Halter.
Rauchwolke war kilometerweit zu sehen
Die riesige Rauchsäule war am Samstagabend kilometerweit zu sehen - auch bis in den Kreis Ludwigsburg, bis nach Heilbronn und darüber hinaus. Die Polizei bat die Bevölkerung in Lauffen, wegen der Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen zu halten. Auch im benachbarten Hohenlohekreis galt für mehrere Gemeinden diese Aufforderung. Gegen 23:45 Uhr hob die Polizei die Warnung wieder auf.
Messungen der Feuerwehr ergaben, dass keine Schadstoffe ausgetreten sind. Die Brandursache ist derzeit noch unklar.
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