Durch die anhaltende Trockenheit kommt es derzeit vermehrt zu Bränden. Die Einsätze und die ständige Alarmbereitschaft sorgen bei den Feuerwehrleuten für Belastung.
Die Feuerwehren im Raum Heilbronn kämpfen mit der Belastung durch die ständigen Einsätze und die ständige Alarmbereitschaft. Der Kreisbrandmeister des Kreises Heilbronn, Bernd Halter, bestätigte dem SWR, dass es derzeit ungewöhnlich oft brennt. In Ilsfeld (Kreis Heilbronn) schnauft man nach einem anstrengenden Wochenende erst einmal durch.
Kreisbrandmeister: Belastung derzeit hoch
Die Feuerwehrleute seien derzeit in einer ständigen Habachtstellung, sagt Bernd Halter. Das belaste auch das Privatleben der Einsatzkräfte. Man überlege sich zweimal, ob man am Wochenende überhaupt noch auf eine Party gehen sollte, zu der man eingeladen ist, sagt er.
Die Anzahl der Einsätze sei derzeit ungewöhnlich hoch. Die Einsatzkräfte müssten zu zahlreichen Flächenbränden ausrücken. Laut Halter sind die besonders anstrengend: Flächenbrände sind eine taktische Herausforderung, man muss die Windverhältnisse einberechnen, sich mit Landwirten wegen der Wasserversorgung absprechen und Schlauchleitungen verlegen. Und das alles bei diesen Temperaturen und in Schutzkleidung. Das sorge für Stress bei den Feuerwehrleuten.
Erntezeit als Hauptbrandzeit
Gerade in der Erntezeit würden sich Brände häufen, so Halter. Aufgeheizte Maschinen können ein Feld in Brand setzen, es kann auch zu einem Funkenschlag kommen, wenn ein Stein in eine Mähklinge kommt. Deswegen hofft er, dass sich die Situation bis zum Abschluss der Ernte in den nächsten Wochen wieder entspannen wird. Aber natürlich gebe es auch andere Brandursachen wie Brandstiftung oder Unachtsamkeit.
Einsatz in Ilsfeld beispielhaft
Wie sehr ein Brand das Privatleben von Feuerwehrleuten beeinträchtigt, konnte man am Wochenende in Ilsfeld sehen. Am Samstagabend klingelte bei hundert Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Ilsfeld der Melder. "Brand landwirtschaftliches Anwesen" war darauf zu lesen. Ein Blitz war in eine Scheune eingeschlagen. Die Löscharbeiten gingen bis vier Uhr morgens, die Aufräumarbeiten noch länger. Und nachdem die Feuerwehrleute endlich ins Bett gefallen waren, mussten einige am Sonntagmorgen noch einmal zur Brandstelle, weil sich dort erneut Glutnester entzündet hatten. Der Ilsfelder Kommandant Steffen Heber erzählt, wenn man dann am Sonntagnachmittag mit Familie oder Freunden zusammensitze, müsse man schon aufpassen, nicht einfach einzuschlafen.
Nach einem solchen Einsatz ist für die Feuerwehren aber noch lange nicht Schluss: Schläuche und Atemschutzmasken müssen gereinigt werden, damit sie beim nächsten Einsatz reibungslos funktionieren und gerüstet sind für das, was dieser heiße und trockene Sommer noch so bringen mag. Und Steffen Heber bleibt auch trotz der aktuell hohen Belastung optimistisch. Der Einsatz am Wochenende habe gezeigt, dass man beherrscht, was man jahrelang trainiert hat und dass das Team funktioniert.
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