Ein Feuer auf Schloss Langenburg - das wäre wie 1963 dramatisch. Denn die Anlage ist groß und viele Menschen müssten im Ernstfall gerettet werden.
Mit einer großangelegten Übung hat die Feuerwehr Langenburg (Kreis Schwäbisch Hall) im Schloss ein Spektakel veranstaltet. Mit Rauchbomben, geschminkten Darstellern und Schaulustigen sollte die Übung so realistisch wie möglich werden. Die Herausforderung: Rund 200 Einsatzkräfte müssen koordiniert werden und sie dürfen keinen Verletzten übersehen.
Triggerwarnung: Im Video sind realitätsnahe Verletzungen dargestellt.
Mit einem mächtigen Knall wird am Donnerstag um 17:15 klar: im Schloss ist es zu einem Unfall gekommen, so das Szenario. Hinter dem Knall steckt keine echte Explosion in der Küche, sondern der Schützenverein. Zusätzlich zu ihren Schusswaffen, lassen sie es mit Rauchbomben ordentlich qualmen. Die Feuerwehrleute, die kurz darauf ankommen, können die Gefahr schon riechen!
Gefahr liegt in der Luft
Verhältnismäßig entspannt begrüßt Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg die ersten Feuerwehrleute. Nun passiert vieles gleichzeitig. Umliegende Feuerwehren aus Gerabronn, Blaufelden oder Schwäbisch Hall werden nachgeordert, Schläuche ausgerollt, Atemschutzmasken aufgesetzt.
"Explosion" in der Küche
In der Küche laufen derweil zwei Nebelmaschinen, bis kaum noch die Hand vor Augen zu sehen ist. Hier kauern die Statistinnen und Statisten und können sich gegenseitig nur an ihren Stimmen erahnen. Dann ertönen die rasselnden Atemgeräusche zweier Feuerwehrleute in voller Montur. Sie tragen eine Verletzte davon. Die anderen müssen ausharren, bis auch sie nacheinander aus dem Rauch gezogen werden.
Triggerwarnung: In der Bildergalerie sind realitätsnahe Verletzungen dargestellt.
Rettung mit Drehleiter und Hundestaffel
Die Feuerwehr und Einsatzkräfte geben alles: Per Drehleiter werden weitere Opfer aus dem Bettenturm gerettet. Eine Drohne steigt auf, um Lagebilder zu erstellen. Die Hundestaffel sucht im Wald nach verirrten Statisten, die kopflos geflüchtet sind. Tatsächlich kommen die Spürhunde erst später dazu, da sie zuvor noch zu einem echten Einsatz gerufen wurden.
Um etwa 19:30 Uhr und damit ziemlich nach Plan sind die 36 Verletzten gerettet. Der Schlossbesitzer Fürst Philipp zeigt sich glücklich. Er weiß, dass all die Anstrengungen von Freiwilligen geleistet werden. Und er weiß aus Erzählungen, wie schlimm das echte Feuer vor rund 60 Jahren war. Damals war das Schloss schwer beschädigt worden. Erst nach Wochen konnte der Brand damals ganz gelöscht werden, da es keine gute Wasserversorgung gab.
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