Das Sozialunternehmen Diakoneo wird 2022 wohl rote Zahlen schreiben. Davon ist auch das Diakonie-Klinikum in Schwäbisch Hall betroffen.
Zwar läuft die Wirtschaftsprüfung noch, dennoch ist klar: Das evangelische Sozialunternehmen Diakoneo mit Sitz in Neuendettelsau (Bayern) wird erstmals seit mehr als zehn Jahren rote Zahlen schreiben. Das Unternehmen betreibt auch zahlreiche Einrichtungen in Baden-Württemberg, darunter etwa das Diakoneo-Klinikum in Schwäbisch Hall. Auch hier werden die Folgen des schlechten Jahresabschlusses spürbar werden.
Gründe für die Zahlen
Laut Diakoneo-Sprecher Markus Wagner kommen die Zahlen durch schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Sozial- und Gesundheitswesen zustande. Die Fallzahlen sinken, viele Einrichtungen sind nicht ausgelastet und schreiben dadurch keine schwarzen Zahlen. Dazu macht der Fachkräftemangel Probleme. Außerdem seien die Kostensteigerungen nicht kompensiert worden.
Sparmaßnahmen angekündigt
Der Diakoneo-Vorstand hat nun einen Instandhaltungs- und Investitionsstopp beschlossen. Außerdem gibt es einen Einstellungsstopp, freigewordene Stellen etwa im Pflege- und Sozialbereich würden aber wiederbesetzt.
Auswirkungen auf das Diakonie-Klinikum in Schwäbisch Hall
Ob und inwiefern sich dieser Investitionsstopp auch auf den derzeit laufenden Neu- und Umbau des Schwäbisch Haller Diakonie-Klinikums auswirkt, ist noch unklar. Für den zweiten Bauabschnitt brauchte es eine vollständige Neuplanung. Vorbereitungen für die Ausschreibungen sind eingeleitet.
Von Diakoneo-Sprecher Wagner heißt es, der Einstellungsstopp werde vor Ort, am Bett oder am Patienten keine Auswirkungen haben.
Diak-Geschäftsführer Christoph Rieß fordert verlässliche Rahmenbedingungen von der Politik. Angebot und Nachfrage würden die Probleme nicht lösen. Deshalb begrüße er Vorstöße, die Kosten für die Vorhaltung, Inflation, Lohnsteigerungen, erhöhten Personalbedarf und Investitionsrefinanzierung unabhängig von der Fallzahl zu finanzieren.