Der Crailsheimer Gemeinderat will an der umstrittenen unechten Teilortswahl festhalten. Oberbürgermeister Grimmer war für einen Kompromiss-Vorschlag der Verwaltung.
In der Stadt Crailsheim (Kreis Schwäbisch Hall) bleibt es wohl bei der unechten Teilortswahl, wonach auch kleine Wohngebiete im Gemeinderat vertreten sein müssen. Oberbürgermeister Christoph Grimmer (parteilos) hatte einen Kompromiss-Vorschlag der Verwaltung favorisiert.
Kompromissvorschlag erneut abgelehnt
Der Vorschlag der Stadtverwaltung sah vor, die Anzahl der Sitze im Gemeinderat auf 40 zu begrenzen und bestimmte Wohnbezirke zusammenzulegen, um eine ausgewogene Repräsentation sicherzustellen. Zudem wurde vorgeschlagen, die unechte Teilortswahl durch eine echte Teilortswahl zu ersetzen, um die Chancengleichheit zu gewährleisten. Bei einer namentlichen Abstimmung kam es aber zu einem Patt. Damit galt der Vorschlag als abgelehnt. So bleibt erst mal alles, wie es ist.
OB Grimmer macht seinem Ärger auf Facebook Luft
Im Interview mit seinem Stadtsprecher und auf Facebook macht Christoph Grimmer seinem Ärger nun Luft. Er halte die Entscheidung für nachteilig und fahrlässig, schreibt er. Es sei eine zweite Chance gewesen, die der Gemeinderat vertan habe.
Seine Befürchtung: Wenn jedes kleine Wohngebiet in dem Gremium vertreten sein muss, dann bestehe die Gefahr, dass sie überrepräsentiert sind. Und dann könnte die nächste Kommunalwahl angefochten werden, so wie in Tauberbischofsheim (Main-Tauber-Kreis) geschehen.