Das Bühlertal im Kreis Schwäbisch Hall steht wieder ohne ärztliche Versorgung da. Buchstäblich in letzter Minute habe ein Interessent für den Ort Bühlertann abgesagt, heißt es.
Seit Jahren suchen die Nachbargemeinden Bühlertann und Bühlerzell (beide Kreis Schwäbisch Hall) einen Hausarzt für ihre Bewohnerinnen und Bewohner. Bis vor Kurzem schien es, als sei die Suche erfolgreich gewesen. Ein junger Mediziner habe zugesagt, sich in Bühlertann niederlassen zu wollen, bestätigte der Bürgermeister der Gemeinde, Florian Fallenbüchel (parteilos), dem SWR. Doch kurzfristig sei er jetzt wieder abgesprungen.
Planungen für Medizinisches Versorgungszentrum liegen auf Eis
Besonders ärgerlich, so Fallenbüchel weiter: Weil der Arzt nach Bühlertann kommen wollte, wurden Pläne auf Eis gelegt, in dem Ort ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) zu eröffnen. Dabei waren diese schon weit fortgeschritten, eine Ärztin wollte die Leitung übernehmen. Ursprünglich war die Eröffnung für das erste Quartal dieses Jahres geplant, jetzt sollen die Gespräche dazu wieder aufgenommen werden.
Ärztemangel auf dem Land weiter akut
Das Bühlertal im Kreis Schwäbisch Hall ist nur ein Beispiel von vielen - dafür, dass der Ärztemangel auf dem Land weiter akut ist. So bietet der benachbarte Hohenlohekreis Medizinstudentinnen und -studenten ein Stipendium an, wenn sie sich anschließend dort niederlassen. Nach Angaben der Behörde gibt es aktuell gerade mal eine Person, die sich dafür interessiert.
1.100 offene Arztsitze in Baden-Württemberg
Landesweit schließen immer mehr Praxen. Laut aktuellem Versorgungsbericht 2023 der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Baden-Württemberg - herausgebracht im September vergangenen Jahres - sind rund 1.100 Arztsitze nicht besetzt, davon 927 in der hausärztlichen Versorgung.
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Laut Kassenärztlicher Vereinigung fehlt das Personal Notfallpraxen in Künzelsau und Möckmühl bleiben geschlossen
Die Notfallpraxen der Allgemeinmediziner in Künzelsau und Möckmühl gehen bis auf weiteres nicht wieder in Betrieb. Das hat am Donnerstag die Kassenärztliche Vereinigung mitgeteilt.