Die Notfallpraxis in Brackenheim wird voraussichtlich Ende März endgültig geschlossen. In Randzeiten wird hier eine erste ärztliche Versorgung sichergestellt.
Der hausärztlichen Notfallpraxis im Gesundheitszentrum in Brackenheim (Kreis Heilbronn) droht im kommenden Jahr das endgültige Aus. Das bestätigte ein Arzt des Trägervereins dem SWR. Grund ist eine Strukturreform der Kassenärztlichen Vereinigung (KVBW). Diese will nur noch Standorte, an denen es auch eine Notaufnahme gibt.
Versorgung im Ländlichen Raum bröckelt
Doch Brackenheim hat seit der Schließung des Krankenhauses im Jahr 2016 keine mehr. Ohne die Unterstützung der KVBW ist ein Weiterbetrieb praktisch unmöglich, sagt Malte Schirrmann vom Trägerverein der Praxis dem SWR. Die KVBW selbst will sich auf SWR-Anfrage nicht zu einzelnen Standorten äußern. Erst wenn die Reform abgeschlossen ist, will man die Öffentlichkeit informieren, schreibt Pressereferentin Gabriele Kiunke.
Eine Schließung ist vor allem in ländlichen Gebieten bitter, die einen weiteren Anfahrtsweg zum nächsten Krankenhaus haben. Außerdem wurde bislang mit einer Notfallpraxis eine Erstversorgung abends und am Wochenende sichergestellt und darüber hinaus auch praktizierende Ärztinnen und Ärzte entlastet.
Notfallpraxis kümmert sich in Randzeiten um Patienten
In der hausärztlichen Notfallpraxis kümmern sich Ärztinnen und Ärzte in den Randzeiten um Patientinnen und Patienten. So können diese ohne Anmeldung unter der Woche zwischen 19 Uhr und 22 Uhr in die Sprechstunde kommen. An den Wochenenden sogar von 8 Uhr bis 22 Uhr. Die Praxis stand Anfang 2023 schon einmal auf der Kippe, nachdem der damalige Vorstand des Trägervereins geschlossen zurückgetreten war. Unter neuem Vorstand ging es dann aber doch weiter.
Die Kassenärztliche Vereinigung strukturiert den ärztlichen Notfalldienst seit einiger Zeit um. Grund ist ein Urteil des Bundessozialgerichts vom vergangenen Oktober. In Heilbronn-Franken mussten zum Beispiel die Notfallpraxen in Künzelsau und Möckmühl (Kreis Heilbronn) bereits dicht machen.