Seit 1991 fährt auf der Kochertalbahn zwischen Waldenburg und Künzelsau kein Zug mehr. Noch im Februar sollen die Pläne zur Reaktivierung weiter vorangetrieben werden.
In den kommenden Wochen wollen die Gemeinderäte von Kupferzell, Waldenburg und Künzelsau (Hohenlohekreis) weiter darüber beraten, wie die Kochertalbahn wiederbelebt werden kann. Dabei geht es vor allem um die Finanzierung sowohl der Planung als auch des Baus. Am Dienstagabend haben die Räte der drei Kommunen bereits hinter verschlossenen Türen über die Kochertalbahn beraten.
Chance zur Reaktivierung so gut wie nie
Die Chancen seien noch nie besser gewesen als jetzt, sagte Künzelsaus Bürgermeister Stefan Neumann. Allerdings konkurrieren in Baden-Württemberg circa 30 stillgelegte Bahnstrecken mit über 500 Kilometern. Das Land will aber nur die Kosten für 100 Kilometer tragen. Seit Mai 1991 ist auf der Kochertalbahn kein Zug mehr unterwegs, die Gleise wurden abgebaut, die Bahntrasse ist noch erhalten. 2017 hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die die Bahn wiederbeleben möchte. Vorsitzender ist der CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Freiherr von Stetten. Er hat als Ziel ausgegeben: Noch vor 2030 soll die Bahn bis Künzelsau neu gebaut werden.
Genauer Streckenverlauf weiter unklar
Weiterhin offen ist nicht nur die Frage, wer welche Bau- und Planungskosten übernimmt, sondern auch, wie die Trasse verlaufen soll. Bei einer Variante biegt die Strecke im Nordosten Gaisbachs ins Künsbachtal ab. Die andere Variante führt durch einen Tunnel und ist damit 3,4 Kilometer kürzer. Der Plan ohne Tunnel kostet 194,5 Millionen Euro, der andere Plan 274,1 Millionen Euro. Die Preise stammen von einer Studie aus dem Jahr 2021.