Immer mehr Menschen müssen wegen ihres Cannabis-Konsums zum Arzt. Das meldet die AOK Heilbronn-Franken. Sie sieht die Teillegalisierung der "Einstiegsdroge" kritisch.
Die AOK Heilbronn-Franken hat sich nach der Teillegaliserung von Cannabis kritisch zum Konsum der Droge geäußert. Immer mehr Menschen müssen laut der Krankenkasse wegen ihres Cannabis-Konsums zum Arzt. Die Zahlen seien in den vergangenen Jahren bereits dramatisch in die Höhe gestiegen, heißt es. Ein weiterer Anstieg sei zu erwarten. Im Stadtkreis Heilbronn stieg die Zahl zwischen 2018 und 2022 um jährlich rund elf Prozent, im Landkreis um knapp sechs, landesweit sind es ebenfalls knapp sechs Prozent; also noch bevor Cannabis legalisiert wurde. Die AOK warnt vor den Risiken.
AOK: Als "weiche Droge" verharmlost
Cannabis werde als "weiche Droge" verharmlost, sagt Alexandra Isaksson, Fachärztin für Psychiatrie bei der AOK Baden-Württemberg. Denn der "regelmäßige und chronischer Cannabiskonsum führt zu Beeinträchtigungen in der Gedächtnisleitung, Wahrnehmung und Kommunikation".
Außerdem leiden die Atmung, Herz- und Gefäßsysteme, so die Ärztin, vermehrt würden auch Schizophrenie und psychische Probleme beobachtet. Je jünger die Personen beim ersten Konsum sind, desto höher sei das Risiko für Psychosen.
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