Im März hatte der Unternehmer Reinhold Würth dazu aufgefordert, nicht die AfD zu wählen. Dadurch habe der Konzern 1,5 Millionen Euro Umsatz verloren, sagte er dem "Handelsblatt".
In einem Brief an die Belegschaft des Würth-Konzerns hatte der Künzelsauer Unternehmer Reinhold Würth dazu aufgefordert, nicht die AfD zu wählen. Dieser Brief hatte offenbar Konsequenzen. Einige Kunden hätten angekündigt, nicht mehr bei Würth zu kaufen, so der 89-jährige Künzelsauer (Hohenlohekreis) im "Handelsblatt"-Interview. Aber darum sei es ihm nicht gegangen. Wahrscheinlich habe man deutlich mehr Aufträge aus Sympathie dazubekommen.
In dem Interview erneuerte Würth seine Vorwürfe gegen die AfD. Die Partei schüre Misstrauen gegen jedermann. "Es gibt Anzeichen, dass die Werte des Grundgesetzes unterwandert werden", sagte Würth dem "Handelsblatt". "Wir wären ohne Zuwanderung niemals die drittgrößte Industrienation der Welt geworden", hält er der wachsenden Ausländerfeindlichkeit entgegen.
Schreiben ging an 25.000 Mitarbeiter
Niemand müsse "wegen ein bisschen Spaß an der Freude Rabatz machen und aus Unmut über die Ampelregierung die AfD wählen", hatte Würth im März an seine mehr als 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschrieben.
Lob dafür bekam er unter anderem von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Der Brief sei "eine sehr abgewogene Haltung eines lebenserfahrenen Menschen". Bundespräsident a.D. Christian Wulff (CDU) bezeichnete die Positionierung gegen die AfD als vorbildhaft.
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"Rote Linie überschritten"
Die AfD selbst kritisierte damals den Brief. Würth habe eine "rote Linie überschritten" schrieb ihr Fraktionsvorsitzender im baden-Württembergischen Landtag Anton Baron auf seiner Facebook-Seite.
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