In den Häfen des Landes sind im vergangenen Jahr so wenige Güter umgeschlagen worden wie seit über 60 Jahren nicht mehr. Am häufigsten wurden Kohle, Rohöl und Erdgas transportiert.
Ein Grund für den historischen Rückgang beim Gütertransport über die Wasserwege in Baden-Württemberg dürften laut statistischem Landesamt die niedrigen Flusspegel in der zweiten Jahreshälfte gewesen sein. Die Trockenheit im Jahr 2022 hatte fast überall im Land für Pegelstände unter dem langjährigen Mittelwert und Einschränkungen für die Binnenschiffer gesorgt.
Rückgänge vor allem in Stuttgart und Heilbronn
Im Vergleich zum Vorjahr sind an den Häfen, Lösch- und Ladeplätzen in Baden-Württemberg 1,8 Millionen Tonnen Güter weniger umgeschlagen worden. Das entsprach einem Minus von 6,5%. Vor allem die Umschlagplätze in Stuttgart und Heilbronn hatten starke Rückgänge - mit 26% weniger Güterumschlag war Kehl am stärksten betroffen. Die Häfen Mannheim und Karlsruhe haben laut Statistischem Landesamt positive Zuwächse verbucht. Kohle, Erdöl und Erdgas sind vergangenes Jahr häufiger transportiert worden - das Plus betrug 19,3 Prozent.
Klimaänderungen begünstigen Niedrigwasserlagen
Aus Sicht der Landesanstalt für Umwelt ist die Häufung von Niedrigwassern in den vergangenen Jahren bemerkenswert. Aufgrund der Klimaänderung sei auch künftig mit Niedrigwasserlagen, wie sie im vergangenen Jahr verzeichnet wurden, zu rechnen. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 30.390 Schiffe auf dem Wasserstraßennetz in Baden-Württemberg unterwegs und damit 9,3 Prozent weniger als im Vorjahr.