Die Grünen wollen die Bürokratie in Baden-Württembergs Ausländerbehörden abbauen. So sollen dringend benötigte Fachkräfte schneller auf den Arbeitsmarkt kommen.
Die Landtagsfraktion der Grünen in Baden-Württemberg will die Bürokratie in Ausländerbehörden verringern. Konkret geht es um einfachere Anerkennungsverfahren von Berufsabschlüssen. Das geht aus einem Positionspapier zum Bürokratieabbau hervor, das dem SWR vorliegt.
Baden-Württemberg braucht mehr Fachkräfte
Das Land brauche dringend mehr Fachkräfte, auch aus dem Ausland, so Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz gegenüber dem SWR. Dafür müsse man bürokratische Hürden abbauen und die Ausländerbehörden schnell digitalisieren. Es liege darin sehr viel Potential für den Wirtschaftsstandort, wenn Berufsabschlüsse schneller anerkannt und Aufenthaltstitel digital vergeben würden.
Dies gelte auch für geduldete Ausländer. Denn auch sie sollten im Arbeitsmarkt tätig sein können. Dass bei Duldungen alle drei Monate ein neuer Antrag gestellt werden muss, sei unnötig, heißt es in dem Positionspapier.
Fachkräftemangel: Auch Unternehmerverband für Bürokratieabbau
Der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbands Baden-Württemberg, Oliver Barta, begrüßt die Pläne zum Bürokratieabbau. Bei der Einführung von Landesnormen sollten die Belange kleiner und mittlerer Unternehmen berücksichtigt werden, sagte er dem SWR.
Die Agentur für Arbeit in Baden-Württemberg hatte bereits im vergangenen August in einem Diskussionspapier vorgeschlagen, dem zunehmenden Fachkräftemangel unter anderem mit Fachkräften aus dem Ausland entgegenzuwirken. Dadurch könnten bis zu 216.000 Stellen besetzt werden, hieß es in dem damals vorgestellten Diskussionspapier. Die Arbeitsagentur bemängelte darin auch bereits die hohen bürokratischen Hürden. Außerdem forderte sie die Förderung von Sprachkursen im Herkunftsland sowie die schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse.