Ein halbvoller Krug Bier im Sommer.

Dennoch Zufriedenheit mit der Saison

BW-Gastgewerbe ächzt zur Sommersaison unter Personalmangel

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Die Sonne scheint, die Biergärten sind voll, die Sommersaison ist in vollem Gange. Eigentlich kein Grund zur Klage für die Hoteliers und Gastronomen in BW, wäre da nicht ein Wermutstropfen.

Ferienzeit, Sonne satt - und trotzdem hat das Lieblingscafé geschlossen? Der Personalmangel zwingt das Gastgewerbe auch in diesem Sommer zu reduzierten Öffnungszeiten, kleineren Speisekarten oder anderen Einschränkungen. Laut offiziellen Zahlen gebe es in der Branche derzeit rund 4.000 unbesetzte Stellen in Baden-Württemberg, sagte ein Sprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) in Stuttgart. Da aber nicht alle Betriebe ihre offenen Stellen meldeten, gehe der Verband eher von 10.000 bis 15.000 unbesetzten Stellen aus. Rund zwei Drittel der Betriebe bezeichneten einer jüngsten DEHOGA-Umfrage zufolge den Personalmangel als drängendstes Problem.

Restaurants und Cafés öfter geschlossen

Für die Kundinnen und Kunden hat das Folgen: Viele Betriebe führten neben dem Montag auch den Dienstag und Mittwoch als Ruhetag ein oder öffneten nur abends ihre Türen, sagte der Sprecher. Auch die Speisekarten seien ausgedünnt. Teils machten Hotels oder Restaurants gerade in den umsatzstarken Ferienzeiten - etwa über Pfingsten oder Ostern - auch komplett zu. "Das ist eigentlich untypisch, weil da das meiste Geld gemacht wird." Entweder sei einfach kein Personal da, oder die Inhaber wollten den eigenen Mitarbeitern auch entgegenkommen, damit diese zu Ferienzeiten in den Urlaub könnten. "Man muss auch schauen, dass man die Mitarbeiter hält."

So erklärte ein Arbeitsmarktforscher im vergangenen Sommer die Personalnot:

Insgesamt ist Branche aber zufrieden mit Saison

Dennoch zeigte sich der Sprecher mit dem bisherigen Verlauf der Sommersaison zufrieden. "Besonders gut läuft es in der Ferienhotellerie", sagte er. Im Schwarzwald, am Bodensee oder in Oberschwaben sei die Branche jetzt schon über dem vorpandemischen Niveau von 2019. "Was wir aus Corona mitgenommen haben, ist der Trend zum Urlaub im eigenen Land." In Städten wie Stuttgart etwa merke man aber immer noch, dass die Geschäftsreisenden seit der Pandemie ausbleiben.

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